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167 5 10 5 10 15 20 25 Q2 Für und gegen den uneingeschränkten U-Bootkrieg Am 1. Januar 1917 tagt der Kronrat. Er entscheidet darüber, ob der uneingeschränkte U-Bootkrieg wiederaufgenommen werden soll: Admiral Henning von Holtzendorff: Ich bin vom Standpunkt der Marine aus überaus siegesgewiss. England wird in höchstens sechs Monaten am Boden liegen, noch ehe ein Amerikaner das Festland betreten hat. Die amerikanische Gefahr schreckt mich nicht. Feldmarschall Paul von Hindenburg: Die Maßnahme könnte die amerikanischen Verbündeten von den Munitionslieferungen aus den USA abschneiden. Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg: Ich will nochmals meine Gründe für die Ablehnung des U-Bootkrieges darlegen. Ich befürchte, dass sonst die USA in die Reihen unserer Feinde eintreten, mit allen daraus folgenden Konsequenzen. Angesichts der neuerdings veränderten Einstellung der Obersten Heeresleitung und der Erklärung des Admirals [Holtzendorff] bin ich bereit, meinen Widerspruch fallen zu lassen. Kaiser Wilhelm II. (der zuvor die Ausführungen Bethmann Hollwegs mit Zeichen der Ungeduld und der Ablehnung verfolgt hatte): Damit erkläre ich zusammenfassend, dass der unbeschränkte U-Bootkrieg beschlossen ist. Nach: Wolfgang Lautemann und Manfred Schlenke: Geschichte in Quellen. Weltkriege und Revolutionen 1914-1945, München 31979, S. 54 le zu stehen scheint. Aber das Recht ist wertvoller als der Friede, und wir werden für die Dinge kämpfen, die wir stets unserem Herzen zunächst getragen haben – für die Demokratie, für das Recht jener, die der Autokratie1 unterworfen sind, für ein Mitspracherecht bei ihrer Regierung, für die Rechte und Freiheiten kleiner Nationen, für eine allgemeine Herrschaft des Rechts durch ein Konzert der freien Völker, das allen Nationen Frieden und Sicherheit bringen und die Welt selbst endlich frei machen wird. Nach: Erich Angermann: Der Aufstieg der Vereinigten Staaten von Amerika. Innenund außenpolitische Entwicklung 1914-1957, Stuttgart o. J., S. 7 f. 1 Autokratie: uneingeschränkte Alleinherrschaft Q3 Werben für die Kriegserklärung Am 2. April 1917 bittet der amerikanische Präsident die Abgeordneten im Senat und im Repräsentantenhaus um Zustimmung zur Kriegserklärung gegen das Deutsche Reich. Er sagt unter anderem: Die Welt muss sicher gemacht werden für die Demokratie. Wir haben keine selbstischen Ziele, denen wir dienen. Wir verlangen nach keiner Eroberung, keiner Herrschaft. Wir sind lediglich einer der Vorkämpfer für die Rechte der Menschheit. Es ist eine fürchterliche Sache, dieses große friedfertige Volk in den Krieg zu führen, in den schrecklichsten und verheerendsten aller Kriege, in dem die Zivilisation selbst auf dem Spie1. Erkläre, warum die USA 1917 dem Deutschen Reich den Krieg erklärten (Q 3). 2. Erläutere, welche Folgen für die USA eine Niederlage der Alliierten bedeutet hätte. 3. Ergänze die Argumente in Q 2 um diejenigen, die deiner Meinung nach berücksichtigt werden müssen. 4. Nimm Stellung zur Haltung von Reichskanzler Bethmann Hollweg (Q 2). Q4 Der gemeinsame Kampf der Alliierten gegen Deutschland Zeichnung von A. Beltrame, 1917. 15 20N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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