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Bürger / Bürgertum: Im Mittelalter bezeichnete der Begriff die Einwohner einer Stadt, die vom Rat in die Gemeinde der Stadtbevölkerung ausdrücklich aufgenommen wurden. Im 19. Jh. bildete das Bürgertum eine Bevölkerungsgruppe, die sich von Adel und Klerus auf der einen und von den unteren Schichten auf der anderen Seite abgrenzte. Man unterscheidet Großbürgertum (Kaufl eute, Unternehmer, Bankiers), Bildungsbürgertum (Professoren, Lehrer und andere Akademiker, Künstler) und Kleinbürgertum (Handwerker, Kleinunternehmer). Burschenschaften: Vereinigung von Studenten. Die erste gründete sich 1816. Burschenschaften traten in der Zeit der k Restauration für einen geeinten Nationalstaat und liberale Freiheitsrechte (k Liberalismus) ein. Im k Deutschen Bund waren Burschenschaften lange Zeit verboten. Auch heute noch gibt es an den Universitäten Burschenschaften; sie sind aber politisch bedeutungslos. Deutscher Bund: auf dem Wiener Kongress gegründeter lockerer Staatenbund, dem anfangs 34 k souveräne Fürstentümer und vier freie Städte (Lübeck, Hamburg, Bremen und Frankfurt am Main) angehörten. Der Deutsche Bund zerfi el 1866. Dritter Stand: Stand innerhalb der Ständegesellschaft. Er besteht aus den Staatsangehörigen, die nicht dem Adel oder dem Klerus angehören, vorwiegend Bauern und k Bürger. Erster Weltkrieg: Krieg von 1914 bis 1918, von dem fast alle Staaten der Erde betroffen waren. Sein Anlass war die Ermordung des österreichischen Thronfolgerehepaars in Sarajewo am 28. Juni 1914. Gewaltenteilung: Lehre, welche die Aufklärer im 18. Jh. entwickelten. Sie richteKonstitutionelle Monarchie: Regierungsform, bei der die Macht des Monarchen durch eine Konstitution (k Verfassung) gesetzlich begrenzt ist. Kontinentalsperre: Von Napoleon angeordnete Maßnahme, um Handel und Verkehr zwischen dem europäischen Kontinent und Großbritannien zu verhindern. Dadurch sollte die Wirtschaft Großbritanniens geschwächt und zugleich der Verkauf französischer Waren gefördert werden. Kulturkampf: Bezeichnung für die Maßnahmen der Reichsregierung gegen die katholische Kirche und die katholische Zentrumspartei (1871-1884). Bismarck wollte den Einfl uss der Kirchen im Bildungswesen und in der Politik zurückdrängen. Legitimität: Recht einer Person oder einer Gruppe, einen Staat zu führen. Vom Mittelalter bis zum 18. Jh. beruhte sie meist auf einer adligen Abstammung. Die k Aufklärung vertrat die Vorstellung der Volkssouveränität (k Souveränität). Demnach ist eine Regierung nur dann rechtmäßig (legitim), wenn sie vom Volk (durch direkte oder indirekte Wahl) eingesetzt ist. Liberalismus (lat. liber: frei): Nach dieser Lehre soll sich jeder Einzelne aus religiösen und politischen Abhängigkeiten lösen und sein Leben frei gestalten können. Seit dem Ende des 18. Jh. fordern Liberale den Schutz von k Menschenrechten und k Verfassungen, die den Bürgern politische Mitsprache einräumen. Menschenund Bürgerrechte: Freiheiten und Rechte aller Menschen. Sie sind unantastbar und sollten vom Staat geschützt werden. Zu den Menschen und Bürgerrechten zählen u. a. die Gleichheit vor dem Gesetz, Glaubens und Gewissensfreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung. te sich gegen die absolutistische Alleinherrschaft eines Fürsten. Stattdessen sollen drei getrennte Einrichtungen die Herrschaft in einem Staat ausüben: Ein Parlament soll die Gesetze beschließen (Legislative); die Regierung soll die Gesetze durch Verwaltung und Polizei ausführen (Exekutive); die Gerichte sollen auf der Grundlage der Gesetze Recht sprechen (Judikative oder Jurisdiktion). Hegemonie: Vorherrschaft eines Staates in einem Bündnis oder in einem Gebiet. Sie kann auf militärischer, politischer oder wirtschaftlicher Stärke beruhen. Imperialismus (lat. imperium: Reich, Herrschaft): „Großreichspolitik“ in allen Epochen. Die Zeit zwischen 1880 und 1914 gilt als „Zeitalter des Imperialismus“. Dabei versuchten die mächtigsten Staaten der Erde, möglichst viele Gebiete (Kolonien) direkt oder indirekt zu beherrschen und wirtschaftlich auszubeuten. Industrialisierung: Entwicklung, bei der aus einer Agrargesellschaft eine Industriegesellschaft wird und der größte Teil der Erwerbstätigen in Industriebetrieben arbeitet. In Deutschland fand sie im 19. Jh. statt. Begleitet wurde die Industrialisierung von einer Bevölkerungsexplosion, einer Verstädterung (Urbanisierung), dem Entstehen der k Sozialen Frage, des k Kommunismus und der k Sozialdemokratie. Industrielle Revolution: Bezeichnung für den Beginn der Industrialisierung. Sie weist darauf hin, dass die Industrialisierung ab dem 18. Jh. in Europa das Leben und Arbeiten der Menschen tief greifend veränderte. Allerdings dauerte dieser Prozess insgesamt einige Jahrzehnte. Kommunismus (lat. communis: gemeinsam): Gesellschaftsordnung ohne Staat, in der die Produktionsmitteln allen Menschen gemeinsam gehören. Gegenteil ist der Kapitalismus. 179 N r zu P ü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V rl a g s | |
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