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§ 193 An die Eltern Geschichte des Paragraphen 175 Strafgesetzbuch § 175 StGB vom 28. Juni 1935 (1) Ein Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt oder sich von ihm zur Unzucht missbrauchen lässt, wird mit Gefängnis bestraft. Der Paragraph 175 StGB wurde 1973 eingeschränkt, dennoch standen homosexuelle Handlungen unter bestimmten Bedingungen unter Strafe (Gefängnis oder Geldstrafe). Erst 1994 wurde er aufgehoben. Lebenspartnerschaft Seit dem 1. August 2001 können gleichgeschlechtliche Paare eine eingetragene Lebenspartnerschaft begründen. Nicht ganz dasselbe wie eine Heirat, aber im Volksmund oft als „Homoehe“ be zeichnet und von mehr als zwei Drittel der Bevölkerung be für wortet. [...] Was sich in vielen Ländern bereits bewährt hat, ist nun auch in Deutschland Gesetz. Zwei MänA2 a) Beschreibe, was sich das Kind von seinen Eltern wünscht. b) Beschreibe die Schwierigkeiten, unter denen Homosexu elle in unserer Gesellschaft zu leiden haben. c) Wie würdest du dich bei deinem „Coming-out“ eines Klassenkameraden/einer Klas sen kameradin verhalten? 5 10 ner oder zwei Frauen, die sich lieben und füreinander einstehen, können ihre Partnerschaft rechtlich ab sichern – wie bei heterosexuellen Paaren seit jeher selbstverständlich. Dies ist Ausdruck einer modernen Familien-Gesetzgebung, die sich an den heutigen Lebensrealitäten orientiert. [...] Das Lebenspartnerschaftsgesetz gibt Lesben und Schwulen eine Wahlmöglichkeit. Niemand soll ge drängt werden, seiner oder ihrer Be ziehung diesen Rahmen zu ge ben. Das Gesetz ist ein An gebot und stellt klar, dass homo sexuelle Partnerschaften ebenso erwünscht sind wie heterosexuelle. Bundeszentrale für gesundheitliche Auf klärung (Hrsg.), Heterosexuell? Homosexuell?, S. 63-64 A3 a) Fasse die rechtliche Stellung der Homosexu ellen im Lauf der Geschichte zusammen. b) Überlege Gründe, warum gleichgeschlechtliche Paare Wert auf die sogenannte „Ho mo ehe“ legen könnten. 15 20 25 Liebe , Partnerschaft und Famil ie Liebe Eltern! Ich bin homosexuell. Nehmt es hin, nehmt mich hin, wie ich bin. Lasst mir m eine Sexualität, meine Gefühle, meine Liebe. U nd seht auch alles andere an mir, denn ich bin e in Mensch mit vielen Seiten. Versteht mich nicht falsch, i ch will euch nicht drängen, etwas gutzuheißen, d as ihr noch nicht gutheißen könnt. Ich bitte eu ch nur, nicht die Augen zu verschließen und mir zuzuhören. Wir haben Zeit, uns einander zu n ähern. Ich möchte, dass wir uns besser verstehen lernen und nicht unnötig wehtun. Es gibt so viel für uns anein ander zu ent decken, voneinander zu lernen, mitein ander zu erleben und miteinander zu teilen. Ic h freue mich auf ein Leben in eurer Nähe. Euer Kind Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.), Heterosexuell? Homosexuell?, S. 71 Die geschichtliche Entwicklung 6645_1_4_2014_kap 6_layout 4 21.10.16 11:59 Seite 193 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g n um es C .C .B uc hn er V rla gs | |
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