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57Vertiefung 4 Befreiungshalle auf dem Michaelsberg bei Kelheim. Foto von 1990. Für die Gefallenen des Befreiungskrieges von 1813 hatte Ludwig bereits um 1814 eine nationale Gedenkstätte geplant. Der nach griechischen Vorbildern von Friedrich von Gärtner begonnene Rundtempelbau (Achtzehneck) wurde 1863 von Leo von Klenze vollendet. Wirtschaftliche Weichenstellungen Ludwig I. stellte die Weichen für die Industrialisierung in Bayern.* In Nürnberg, Schweinfurt, Würzburg, Augsburg und München entstanden die ers ten größeren Fabriken. Der vom Staat geförderte Ausbau des Eisenbahnnetzes und des Ludwig-Donau-Main-Kanals unterstützten die wirtschaftliche Entwicklung seit Mitte der 1830erJahre. Der königliche Bauherr Schon bei seinem Regierungsantritt soll Ludwig angekündigt haben: „Ich will aus München eine Stadt machen, die Deutschland so zur Ehre gereichen wird, dass keiner Deutschland kennt, der nicht München gesehen hat.“ Dieses Ziel verwirklichte er, zum Teil gegen den Willen des Stadtrates. Zahlreiche Maler, Bildhauer und Architekten wurden für ihn tätig. Allein in der Ludwig straße ließ er Feldherrnhalle, Ludwigskirche, Staatsbibliothek, Universität und Siegestor errichten. Am Königsplatz entstand im griechischen Stil ein Museum für antike Figuren: die Glyptothek. Die Gemälde sammlungen er hielten in der Alten und Neuen Pinakothek ihren Platz. Der kunstbegeisterte Monarch kümmerte sich auch um die Fertigstellung und Erhaltung der großen mittelalterlichen Dome in Köln, Speyer, Regensburg und Bamberg. Für ihn waren diese Gotteshäuser Zeichen der Einheit des 1806 untergegangenen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Der König verliert Der 61-jährige Ludwig I. verlor an Achtung, als er 1847 die Einbürgerung seiner Geliebten, der 26jährigen Tänzerin Lola Montez, verlangte und sie als Gräfin von Landsfeld adelte. Mitglieder der Regierung, hohe Kirchenvertreter, Professoren und Studenten protes tierten. Ludwig reagierte trotzig. Er wechselte Minister aus und schloss vorübergehend die Universität. Obwohl der Monarch nachgab und seine Geliebte außer Landes bringen ließ, hielt der Unmut an. Als die Nachrichten von der Februarrevolution in Frankreich kamen, trug diese Affäre zum Ausbruch revolutionärer Unruhen in der Hauptstadt bei. Am 4. März 1848 erstürmte das aufgebrachte Volk das Zeughaus** und bewaffnete sich. Als der Monarch die Märzforderungen*** erfüllte und am 20. März 1848 zugunsten seines Sohnes Maximilian abdankte, entspannte sich die Lage. * Zur Industrialisierung lies Seite 78 ff. ** Zeughaus: Gebäude zur Aufbewahrung von Waffen und sonstigem Kriegsmaterial *** Lies dazu Seite 60 f. 3 Landschaft bei Erlangen. Holzstich aus einer Zeitung von 1844. Nenne die dargestellten Verkehrsmittel und Wege. 4453_042_071 06.06.14 11:25 Seite 57 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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