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143 Q4 Skandal? Ein Kinohit der 1950er-Jahre Der Film „Die Sünderin“ sorgte im Jahr 1951 für einen großen Skandal. Denn die Hauptdarstellerin Hildegard Knef war darin für kurze Zeit „oben ohne“ zu sehen. Vor allem die Kirche protestierte gegen die Aufführung in den Kinos. Die Stimmung war so erregt, dass bei manchen Vorführungen sogar Polizeischutz nötig war. 1 Erkläre, weshalb Küsse oder kurze Nacktszenen in Kinofi lmen in der Nachkriegszeit Anstoß erregten. Q5 Ein anderes Frauenbild Die Fischwerkerin Anni Paz wurde mit diesem Denkmal (Höhe: 98 cm) als vorbildliche Werktätige geehrt. 1 Überlege, was an diesem Denkmal ungewöhnlich ist. 1 Erkläre, weshalb man Anni Paz in der DDR dieses Denkmal gesetzt hat. Q3 Das „Recht“ der Frau Das westdeutsche Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) führt in seiner – bis 1977 gültigen Fassung – zum Eheund Familienrecht an: § 1355. Der Eheund Familienname ist der Name des Mannes. Die Frau ist berechtigt, durch Erklärung gegenüber dem Standesbeamten dem Namen des Mannes ihren Mädchennamen hinzuzufügen; die Erklärung muss öffentlich beglaubigt werden. § 1356. Die Frau führt den Haushalt in eigener Verantwortung. Sie ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit ihren Pfl ichten in Ehe und Familie vereinbar ist. Jeder Ehegatte ist verpflichtet, im Beruf oder Geschäft des anderen Ehegatten mitzuarbeiten […]. 5 10 1. Erläutere, wie sich Filme, Fernsehen und Medienkonsum seit den 1950er-Jahren verändert haben. 2. Stelle gegenüber, was die Grundvorstellungen über Familie, familiäre Rollenverteilung und den Lebensstandard in den 1950erJahren in Ost und West waren. 3. Schreibt in Partnerarbeit den Text Q2 so um, dass er heutigen gängigen Vorstellungen entspricht. 4. Schreibt in Gruppenarbeit einen Artikel, wie wohl der ideale Familienvater der 1950er-Jahre war. 5. Begründe, warum die Bestimmungen zum Eherecht (Q3) nicht mit heutigen Vorstellungen übereinstimmen. Ändere die Paragrafen nach deinen Vorstellungen. Suche dann im Internet nach den heute geltenden Paragrafen und vergleiche. 6. Stellt in einem Rollenspiel eine klassische familiäre Konfl iktsituation in den 1950er-Jahren dar. Diskutiert anschließend in der Klasse, ob sich das Leben von Mädchen und Frauen heute „verbessert“ hat. Internettipps: www.mdr.de/damals/ eure-geschichte/themen/ jugend-bildung/index.html http://momente.zdf.de/#/ clip/735 Q2 Die Küche – das Reich der Hausfrau? Wer in den 1950ern heiratet, bekommt in vielen Standesämtern das „Hausbuch für die deutsche Familie“ als Geschenk. Dieses Nachschlagewerk enthält eine Reihe von Tipps zu Erziehung und Haushaltsführung, die uns heute eine Menge über die damalige Zeit verraten: Die Küche ist das eigentliche Reich der Hausfrau. Damit man rasch und ohne zu großen Kraftverbrauch darin arbeiten kann, muss sie zweckmäßig eingerichtet sein. Sie soll auch freundlich wirken, da die Hausfrau einen guten Teil des Tages in ihr verbringt. […] In einer kalten Küche bewährt sich ein Kohleherd, besonders wirtschaftlich ist ein Dauerbrandherd. Man kombiniert den Kohleherd mit Gas und Strom. […] Wenn Strom oder Stadtgas nicht vorhanden sind, kocht man billig mit Propangas. Die Herde haben heute fast alle Backöfen. Eine große Erleichterung sind Backöfen mit Temperaturregler. Man hat meist 8 Einstellungsmöglichkeiten, und auch dem Ungeübten gelingt mit ihrer Hilfe der Kuchen. Hausbuch für die deutsche Familie, ohne Autor, Frankfurt a. M. 1956, S. 109 f. 5 10 15 4544_1_1_2013_120_187_kap03.indd 143 10.04.14 08:42 Nu zu Pr üf zw ec k n Ei ge tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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