Volltext anzeigen | |
Leben im buddhistischen Kloster 173 Das Klosterleben Ein buddhistisches Kloster war ursprünglich eine Unterkunft für die Mönche während der Regenzeit. Die restlichen Monate waren die Jünger Buddhas auf Reisen. Die Gebäude waren Geschenke von Gläubigen. […] Für die Mönche ist ihr Kloster ein Rückzugsraum aus dem materiell geprägten Leben und ein Ort, an dem die Stille dominiert. Im Mittelpunkt des Klosterlebens steht das stete Lernen und Lehren. Ein buddhistisches Kloster funktioniert nach einem strengen Tagesablauf, der in der Regel zwischen 4.30 und 5 Uhr beginnt. Nach der kurzen Morgentoilette steht die Meditation in der Versammlungshalle auf dem Tagesplan. Das gemeinsame Frühstück wird um 6 Uhr eingenommen. Die Zeit danach dient dem Lernen und Lehren. Die Klöster stehen allen Gläubigen offen. Sie erfahren dort von den Mönchen seelsorgerische Betreuung. Mittagessen gibt es schon um 11.30 Uhr. Es ist zugleich die letzte Mahlzeit des Tages für die Mönche, die ab 12 Uhr nichts mehr essen dürfen. Ein buddhistisches Kloster ist nicht auf Selbstversorgung ausgelegt. Innerhalb des Klosters werden keine Nahrungsmittel angebaut, denn buddhistische Mönche dürfen nichts Materielles besitzen. Sie haben die Aufgabe, jeden Tag nach dem Mittagsmahl in den umliegenden Dörfern um Nahrungsmittel zu bitten. Für die Dorfbewohner ist es eine Ehre, wenn sie die Mönche mit Lebensmittel versorgen dürfen. Wenn die Mönche ins Kloster zurückgekehrt sind, widmen sie sich wieder der Meditation und den Lehren Buddhas. Frederick Schiwek Buddhistische Mönche im Erzgebirge An der Tür hängt noch die Plakette „Erzgebirgischer Landgasthof“. Sie stammt aus der Zeit, als es im Schmiedeberger Ortsteil Schönfeld die „Weiße Mühle“ gab. Die ist schon lange geschlossen. Heute leben zwölf buddhistische Nonnen und Mönche in den drei Häusern der ehemaligen Gaststätte. Von außen ist das Kloster erkennbar an den bunten Gebetsfahnen, die im Wind flattern. Vor einem Jahr hat sich das Buddhistische Klausurzentrum Amitayus in Schönfeld niedergelassen. Die Mönche und Nonnen sind M3 M4 5 10 15 20 25 5 10 15 20 25 30 1 Erläutere den Aufbau und die Funktion der einzelnen Gebäude. Vergleiche die buddhistische Tempelanlage z. B. mit einer jüdischen Synagoge oder christlichen Kirche. ➜ M1 2 Beurteile die Tatsache, dass alle Menschen in gleicher Weise Zugang zur buddhistischen Ordensgemeinschaft haben. Vergleiche dies mit dem Hinduismus (s. S. 162163). ➜ M2 3 Versetze dich in die Lage eines jungen Mönches und beschreibe aus seiner Sicht den Ablauf eines Tages. ➜ M3 4 Buddhistische Mönche leben von Spenden. Prüfe die Folgen dieser Regel für das Selbstverständnis der Mönche und der sie unterstützenden Gläubigen. ➜ M2/M3 5 Stellt euch vor, ihr würdet das buddhistische Kloster besuchen. Erstellt eine Liste mit Fragen, die ihr an die Mönche bzw. Nonnen richten könntet. ➜ M4 Glossar: Dharma, Laie, materiell, Meditation, Pagode vorwiegend vietnamesischer Abstammung. Der Abt selbst, Thich Hanh Tan, ist 1979 als Flüchtling aus Vietnam nach Deutschland gekommen. […] Die Mönche müssen sich auch um Alltagsaufgaben kümmern. Thich Thong Tri ist als Mönch für die Betreuung von Besuchern verantwortlich. Er zeigt die Praxisräume. So nennen die Mönche die Säle, die mit großen Statuen festlich ausgestaltet sind. Einer ist noch in Arbeit. Hier sind die Statuen abgedeckt. Im zweiten steht eine prächtige Buddhastatue an der Stirnseite. Sie ist flankiert von kleineren Statuen, Begleitern Buddhas. Hier praktizieren die Mönche und Nonnen in der Regel täglich acht Stunden. Sie meditieren im Lotossitz über den Namen des Buddhas und wünschen sich, auf diese Weise nach dem Tod in sein Reich zu kommen, das ein Leben ohne Leid verspricht und der christlichen Vorstellung vom Paradies vergleichbar ist. Die Mönche und Nonnen tragen safrangelbe Kutten, ihre Haare kurz geschnitten. Sie leben ausschließlich von den Spenden ihrer Anhänger. Das sind Menschen in ganz Deutschland, die in der Regel aus Vietnam stammen, und daher die buddhistische Religion haben. Franz Herz. In: Sächsische Zeitung, 09.05.2011 A u fg a b e n Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C . B uc h er V rla gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |