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Der Start in die Berufswelt 31 ab hängig gemacht wird, auf die der Bewerber keinen Einfluss hat. Subjektive Zulassungsbeschränkungen sind beispielsweise die erfolgreiche Ablegung einer Prüfung, bisherige Straflosigkeit oder eine Altersgrenze; ob jek tive Zulassungsschranke ist z. B. die Begrenzung der An zahl der zugelassenen Bewerber. Dieter Hesselberger, S. 127f. Mit einem Bein in der Arbeitswelt Babysitten, Nachhilfe geben, Kellnern – die Palette der Jobangebote für Jugendliche ist breit. Neben der Schule zu arbeiten, ist für viele Minderjährige eine Selbstverständlichkeit geworden: Experten schätzen, dass bereits ein Drittel der Mittelund Oberstufenschüler regelmäßig arbeitet – Tendenz stark steigend. Jungen und Mädchen zwischen 13 und 15 Jahren verfügen im Schnitt über 40 Euro im Monat, bei den 16bis 19-jährigen Mädchen steigt dieser Betrag auf 164 Euro, bei den Jungen auf 217 Euro an. Die Studie gibt keinen Hinweis darauf, ob ausschließlich Taschengeld oder auch das Entgelt aus Nebenjobs einfließt – diese Vermutung liegt allerdings nahe: Vor allem Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 suchen nach Möglichkeiten, ihr Taschengeld aufzubessern. Analysen zeigen, dass insgesamt ein Drittel aller 15-Jährigen in ihrer Freizeit einer Ne ben tätigkeit nachgeht. Mit dem selbst verdienten Geld erfüllen sich die Jugendlichen oft zusätzliche Wünsche, vom Kinobesuch über teure Handys, Computer, Designerkleidung bis hin zum eigenen Moped. Den Befürchtungen von Pädagogen und Eltern, nach denen sich Nebentätigkeiten negativ auf die Schulleistungen der Jugendlichen auswirken könnten, kann die empirische Forschung weitgehend entkräften: Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) unterscheiden sich 17-Jährige, die im Rahmen einer Untersuchung als arbeitende Jugendliche identifiziert wurden, in ihren Durchschnittsnoten der Hauptfächer nicht von den „Nicht-Jobbern“. Neben den negativen Auswirkungen auf schulische Leistungen befürchten viele Pädagogen und Eltern fehlende Zeit für Freizeitaktivitäten bei den jugendM3 5 10 15 20 25 30 35 40 1 Bildet drei Gruppen und diskutiert die drei Fälle. Überlegt, welche Ratschläge ihr Max, Sandra und Tina ge ben könnt. ➜ M1 2 Erstellt Definitionen zu folgenden Begriffen: „Berufswahl“, „Berufsausübung“, „subjektive“ bzw. „objektive Zulassungsvoraussetzungen“ und „wichtige Gemeinschaftsgüter“. ➜ M2 3 Stimmt der erste Satz des Artikels für dich? Begründe deine Meinung. ➜ M2 4 Diskutiert in Gruppen das Verhältnis von Schule und Nebenjob. Geht in der Diskussion auf die Entwicklung von Selbstwertgefühl ein. ➜ M3 Glossar: empirisch A u fg a b e n 20 25 Beruf – Berufung Beruf: Im engeren, ursprünglichen Sinn die Tätigkeit, zu der sich ein Mensch durch Neigung und Begabung „berufen“ fühlt. Heute bezeichnet Beruf die hauptsächliche, regelmäßige Tätigkeit eines Menschen, mit der er sich seinen Lebensunterhalt verdient. Die Zahl der Berufe hat mit der Industrialisierung stark zugenommen. Neue Berufe sind entstanden, alte verschwunden oder haben sich in ihren Anforderungen wesentlich gewandelt. Durch die schnellen Entwicklungen in den Produktionsund Leistungsbereichen der industriellen Gesellschaft erlernt man einen Beruf nicht mehr für die gesamte Lebenszeit, sondern es wird vom Berufstätigen eine dauernde Umstellung auf neue Aufgaben und dauernde Anpassung an neue Verfahren verlangt. Die Wahl des Berufs ist in der Bundesrepublik nach Art. 12 GG frei. Seine Ausübung hängt häufig von besonderen Qualifikationen ab und kann auch gesetzlich geregelt werden. Schülerduden Politik und Gesellschaft, S. 49 IN F O lichen Jobbern. Auch diese Bedenken kann die empirische Jugendforschung mildern: Jobben übt auf Freizeitbeschäftigungen wie Musik oder Sport, aber auch auf Umgang mit Gleichaltrigen, keinen oder nur geringen Einfluss aus. Laut DIW-Ergebnis sind jobbende Jugendliche im Vergleich zu nicht-jobbenden Altersgenossen sogar insgesamt aktiver. nach Nicole Hollenbach, S. 78ff. Nu r z u Pr üf zw ck n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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