Volltext anzeigen | |
137Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Der globale Krieg ˘ Internettipp: www.dhm.de/lemo/html/wk2 Die US-Regierung zögert Die Regierung der USA war grundsätzlich gegen eine direkte Einmischung in die europäische Politik. Ihre Einstellung änderte sich allmählich, denn eine Niederlage Großbritanniens hätte auch die Vereinigten Staaten bedroht. Die nationalsozialistische Weltanschauung widersprach den Vorstellungen der USA von Selbstbestimmung, Freiheit und einem offenen Weltmarkt. Darüber hinaus hätte ein Europa unter deutscher Vorherrschaft die Rolle der USA als Weltmacht bedrohen können. US-Präsident Franklin D. Roosevelt, der 1940 für eine dritte Amtszeit kandidierte, hatte im Wahlkampf versprochen, die USA nicht in „irgendeinen fremden Krieg“ zu führen. Nach seiner Wahl setzte er aber doch eine Mobilmachung der Wirtschaft durch und forderte am 6. Januar 1941 im Kongress die weltweite Anerkennung von Redeund Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Freiheit von Not und Hunger sowie die Freiheit von Angst und Bedrohung („Vier Freiheiten“). Im März 1941 setzte er das sogenannte Leihund Pachtgesetz durch, um vor allem Großbritannien mit Kriegsmaterial zu unterstützen. Die „Anti-Hitler-Koalition“ entsteht Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion trug zur Annäherung zwischen Großbritannien und der Sowjetunion bei. Trotz verschiedener Gesellschaftssysteme vereinbarten am 12. Juli 1941 beide Staaten ein Abkommen über gegenseitige Hilfe. Anfang August 1941 trafen sich der britische Premierminister Churchill und Präsident Roosevelt auf dem Schlachtschiff „Prince of Wales“ im Atlantik. Das Ergebnis war die am 14. August 1941 veröffentlichte Atlantik-Charta. Sie wurde zur Grundlage der Anti-Hitler-Koalition und des gemeinsamen Kampfes gegen die „Nazityrannei“. Zur Atlantik-Charta bekannten sich die Sowjetunion, China und 22 andere Staaten. Ziel der Anti-Hitler-Koalition wurde der Kampf gegen das Deutsche Reich, Italien, Japan und deren Verbündete. Als vorrangiges Kriegsziel erklärten die USA und Großbritannien den Sieg über das Deutsche Reich („Germany-fi rst“-Strategie). Vom europäischen zum globalen Krieg Den Kriegseintritt der USA löste Japan aus. Es hatte 1937 begonnen, chinesische Küstengebiete zu erobern. Als Roosevelt den Verzicht auf weitere Eroberungen forderte und ein Ölembargo verhängte, griffen japanische Soldaten am 7. Dezember 1941 die US-Pazifi kfl otte im Hafen Pearl Harbor auf Hawaii an. Sie versenkten elf Kriegsschiffe und töteten etwa 2 400 Amerikaner. Einen Tag später erklärten die USA und Großbritannien Japan den Krieg. Ohne durch ein Bündnis mit Japan dazu verpfl ichtet zu sein, reagierte Hitler am 11. Dezember mit einer Kriegserklärung gegen die USA. Mussolini folgte Hitlers Beispiel. Zugleich beschlossen die „Achsenmächte“ Deutschland, Italien und Japan eine gemeinsame Kriegsführung. Darin verpfl ichteten sie sich, keinen Sonderfrieden mit den USA und Großbritannien abzuschließen. 1 Die Anti-Hitler-Koalition. Plakat (51 x 67 cm) einer US-Behörde von 1943. 2 Stärke der Streitkräfte. Nach: Der Große Ploetz. Die Enzyklopädie der Weltgeschichte, Freiburg 352008, S. 802 Deutsches Reich GB USA UdSSR Japan Angaben in Mio. Soldaten. 1939 3,1 0,5 0,6 1,6 1,6 1940 6,1 2,3 0,7 4,2 1,7 1941 7,2 3,4 1,9 4,2 2,4 1942 8,3 4,1 4,8 10,9 2,8 1943 9,5 4,8 11,1 11,0 3,8 1944 9,4 5,0 14,8 11,2 5,3 1. Interpretiere die Aussage des Plakates (Abb. 1). 2. Analysiere die Statistik (Abb. 2). Welche militärischen Konsequenzen hätte die NS-Führung deiner Meinung nach daraus 1941/42 ziehen müssen? 4493_1_1_2014_100_167_kap3.indd 137 09.04.14 13:06 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C . B uc ne r V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |