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173Deutschland und die geteilte Welt nach 1945 die Verhandlungen – wie US-Außenminister Henry L. Stimson bemerkte – „mit der Bombe in der Tasche“. Die Konferenz schloss mit der Aufforderung an Japan zur bedingungslosen Kapitulation und dem Protokoll der Gespräche, von dem ein größerer Teil am 2. August in einem Kommuniqué** veröffentlicht wurde. Die ses wird heute als Potsdamer Abkommen bezeichnet. Die Gründung der Vereinten Nationen Trotz des entstehenden Ost-West-Gegensatzes zwischen den beiden entgegengesetzten (bipolaren) Systemen hielten die Mächte an dem Plan fest, eine neue Weltorganisation zu gründen. Am 25. Juni 1945 – in Japan dauerte der Krieg noch an – beschlossen in San Francisco 50 Staaten einstimmig die Satzung der Vereinten Nationen (engl. United Na tions Organi zation: UNO). Feierlich erklärten die Staaten, die „kommenden Generationen vor der Geißel des Krieges“ bewahren zu wollen. Die Hauptverantwortung für den Weltfrieden und mögliche Maßnahmen gegen Friedensstörer wurde dem UNSicherheitsrat übertragen. Ihm gehörten und gehören noch immer die fünf Großmächte USA, Sowjetunion (ab 1990 Russ land), Großbritannien, Frankreich und Republik China (ab 1971 Volksrepublik China) als ständige Mitglieder an. Hinzu kommen weitere zehn Staaten für jeweils zwei Jahre. Die Satzung räumt jedem ständigen Mitglied des Sicherheitsrates das Recht ein, eine Entscheidung durch sein Nein zu verhindern (Vetorecht). Die letzte Kriegskonferenz Während der Krieg in Fernost noch andauerte, trafen sich die Regierungschefs der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und der Sowjetunion mit den verantwortlichen Ministern und Beraterstäben am 17. Juli 1945 in Potsdam. Diese letzte Kriegskonferenz war die erste Nachkriegskonferenz in Europa. Frankreich war nicht ein ge laden. Die „Großen Drei“ sahen den Beitrag der Franzosen zur Befreiung Europas als zu gering an. Die Potsdamer Konferenz dauerte bis zum 2. August 1945. Verhandelt wurden alle Probleme, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hatte, besonders die Zukunft Deutschlands* und der Krieg in Fernost. Die gegensätzlichen politischen und wirtschaftlichen Vorstellungen der USA und der Sowjetunion beeinfl ussten die Konferenz, die aber nicht scheiterte. Denn man einigte sich auf Kompromisse, und jede Seite machte dort Zugeständnisse, wo sie ohnehin keinen Einfl uss hatte. Die westlichen Bemühungen um ein größeres Mitspracherecht in den ost europäischen Ländern wurden von den sowje tischen Delegierten mit dem Hinweis auf den starken britischen und amerikanischen Einfl uss in Italien und Griechenland blockiert. Die Friedens regelungen mit den Verbündeten Deutsch lands sowie die Lösung der „deutschen Frage“ sollten an schließend von einem gemeinsamen Rat der Außenminister vorbereitet werden. Die während der Konferenz eingehende Nachricht von ihrem erfolgreichen Atombombentest in New Mexiko stärk te die Position der Amerikaner. Sie führten danach 2 Die Konferenzteilnehmer im Schloss Cecilienhof in Potsdam. Foto vom 17./18. Juli 1945. Anwesend waren die Staats und Regierungs chefs der Vereinigten Staaten (Harry S. Tru man), Großbritanniens (Winston S. Churchill, der nach der Parlamentswahl von Clement R. Attlee abgelöst wurde) und der Sowjetunion (Josef W. Stalin) sowie deren Außenminister und führende Militärs. ó Diskutiert, warum die Politiker unbedingt an einem runden Tisch verhandeln wollten. * Zu den in Potsdam getroffenen Vereinbarungen über Deutschland siehe Seite 178 f. ** Kommuniqué: Mitteilung 4493_1_1_2014_168_231_kap4.indd 173 07.04.14 14:08 Nu r z P rü fzw ec ke n Ei ge t m d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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