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M 4 Der Kommandant der Stadt Jena gibt bekannt. Die Bekanntmachung erschien am 20. Juni 1953 in der Jenaer „Volkswacht“ und wurde auch in anderen Zeitungen verbreitet. Zu Alfred Diener siehe M 6. M 6 Gedenktafel an den 17. Juni 1953 in Jena. Die Tafel wurde am 14. Juni 2001 am Hauptgebäude der Sparkasse in Richtung Löbdergraben angebracht. Der Schlosser Alfred Diener (geb. 1927) hatte sich an den Aktionen in Jena beteiligt. Am 18. Juni 1953 wurde er als „Rädelsfüher des faschistischen Putsches“ durch ein Sondergericht der Sowjetischen Militärverwaltung in Weimar zum Tode ver urteilt und standrechtlich erschossen. Urteil und Vollstreckung wurden öffentlich über Lautsprecherwagen, Rundfunk und Zeitungen bekanntgegeben. M 5 Agenten und Provokateure In einem DDR-Geschichtsbuch von 1983 für die Klasse 10 heißt es: Am 17. Juni 1953 gelang es Agenten verschiedener imperialistischer Geheim dienste, die von West-Berlin aus zahlreich in die Hauptstadt und einige Bezirke der DDR eingeschleust worden waren, in der Hauptstadt und in verschiedenen anderen Orten der Republik einen kleinen Teil der Werktätigen zu zeitweiligen Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen zu bewegen. In einigen Städten plünderten Gruppen von Provokateuren und Kriminellen. Sie legten Brände, rissen Transparente herunter, misshandelten und ermordeten Funktionäre der Arbeiterbewegung, holten verurteilte Kriegsverbrecher aus Gefängnissen und forderten den Sturz der Arbeiter-und-BauernMacht. Doch der junge sozialistische Staat bestand unter Führung der Partei auch diese Belastungsprobe. Die Mehrheit der Arbeiterklasse und der Bevölkerung stand zu ihrem Staat. […] Durch das entschlossene Handeln der fortgeschrittensten Teile der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten gemeinsam mit sowje tischen Streitkräften und bewaffneten Organen der DDR brach der konterrevolutionäre Putsch innerhalb von 24 Stunden zusammen. Der Versuch, die DDR und den Sozialismus auf deutschem Boden gewaltsam zu beseitigen, war gescheitert. Rudolf Dau u. a., Geschichte. Lehrbuch für Klasse 10, Berlin (Ost) 1983, S. 129 f. M 7 Ein Bewertung nach über 50 Jahren Die Historiker Ehrhart Neubert und Thomas Auerbach fassen die Ergebnisse des Volksaufstandes 2005 so zusammen: Mit dem Eingreifen der sowjetischen Truppen war der kollektive Versuch der Ostdeutschen gescheitert, die schweren Eingriffe der Sowjets und der deutschen Kommunisten in die gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Strukturen wieder rückgängig zu machen. Die strikten politischen Forderungen nach freien Wahlen, Bürgerrechten und der Einheit Deutschland weisen den 17. Juni als Revolution aus, die freilich damals noch scheitern musste. Ehrhart Neubert/Thomas Auerbach, „Es kann anders werden“. Opposition und Widerstand in Thüringen 1945-1989, Köln 2005, S. 6 5 10 15 20 5 1. Erläutere die Motive für die Bekanntmachung (M 4). 2. Prüfe die Darstellung zum 17. Juni im DDR-Lehrbuch (M 5), beachte dabei auch die Wortwahl. Erläutere die Absicht des Textes. 3. Recherchiere, was im Juni 1953 an deinem Schuloder Wohnort stattfand. In welcher Form wird heute daran erinnert? ˘ Internettipp: www.17juni53.de/tote/diener.html 223Mit Material arbeiten 4493_1_1_2014_168_231_kap4.indd 223 07.04.14 14:09 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um s C .C . B uc hn er V er la gs | |
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