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Ein Brief aus dem Krieg Während des Ersten Weltkrieges, im August 1916, schreibt der Gefreite Karl Fritz an seine Eltern und Schwestern von der Front bei Verdun: „Drei Tage lang lagen wir in den Granatlöchern, dem Tod ins Auge sehend, ihn jeden Augenblick erwartend. Dazu kein Tropfen Wasser und der entsetzliche Leichengestank. Die eine Granate begräbt die Toten, die andere reißt sie wieder heraus. Will man sich eingraben, kommt man gleich auf Tote. Ich hatte eine Gruppe, doch gebetet hat jeder für sich. Das Schlimmste ist das Ablösen, das Rein und Raus. Durch das ständige Sperrfeuer. Hinzu ging’s durchs Fort Douaumont, so was habe ich noch nie gesehen. Hier liegt alles voll schwer Verwundeter und riecht nach Toten. […] Dazu liegt es ebenfalls ständig unter Feuer. Wir hatten ungefähr 40 Tote und Verwundete. […] Das war noch wenig für eine Kompanie, wie man hörte. Alle sahen bleich und verzehrt aus. Ich will Euch nicht noch mehr Elend erzählen. Es mag genug sein. Seid herzlichst gegrüßt und geküsst und Gott befohlen von Eurem dank baren Sohn und Bruder Karl.“ Soldatenfriedhof Douaumont bei Verdun N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e la g s | |
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