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155 2 Die Kolonialreiche um 1914. Stelle in einer Übersicht die wichtigs ten Kolonien Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Portugals und der USA zusammen. Kennzeichne die Staaten, die nach 1830 zu Kolonialmächten wurden (Abb. 1 und 2). änderte erst spät seine Haltung. Außenpolitische Überlegungen und innenpolitischer Druck trugen dazu bei, dass er 1884/85 die Forderungen von Kaufleuten erfüllte und überseeische Gebiete dem Schutz des Deutschen Reiches unterstellte. Grundlagen und Motive Die Industrialisierung hatte dank Eisenbahn, Dampfschiff und Telegrafie bessere Möglichkeiten für die Erschließung und Beherrschung weit entfernter Gebiete geschaffen. Außerdem gab sie den Großmächten die wirtschaftliche und militärische Überlegenheit gegen über weniger entwickelten Gebieten. Trotz großer Unterschiede zwischen dem Vorgehen der einzelnen Staaten gab es gemeinsame Motive für die imperialistische Politik: • In Europa konnten die Industriestaaten ihre Macht nicht mehr vergrößern, ohne einen Krieg zu riskieren. • Die Verflechtungen machten die wirtschaftliche Entwicklung eines Staates vom internationalen Konjunkturverlauf abhängig. Daraus war zwischen den Industriestaaten ein scharfer Wettbewerb um Weltmarktanteile entstanden. • Von den Kolonien erwarteten Unternehmer, Politiker und weite Kreise der Bevölkerung billige Rohstoffe, tro pi sche Nahrungsmittel, neue Absatzgebiete für die heimischen Produkte, mehr Sicherheit vor Wirtschaftskrisen und steigende Gewinne. So erhofften sich die Regierenden eine Beruhigung der sozialen Konflikte im Lande sowie Siedlungsraum für die wachsende Bevölkerung. • Durch eine erfolgreiche Expansion glaubten die nationalen Bewegungen und Regierungen, das Ansehen ihrer Staaten vergrößern zu können. Kolo nialpolitik wurde daher auch zur Befriedigung nationaler Wünsche und zur Sicherung von Herrschaft betrieben. • Darüber hinaus wurde die Unterwerfung fremder Völker mit dem Hinweis auf die angebliche Überlegenheit der „weißen Rasse“ gerechtfertigt. Dieser Rassismus ging von der vermeintlichen Notwendigkeit aus, den „unterentwickelten“ Völkern die europäische Lebensart und den christ lichen Glauben beibringen zu müssen – auch gegen deren Willen. A u s t r a l i e n Philippinen Franz. Indochina C h i n a Japan Osm. Reich Franz.Westafrika Gr.-Brit. Port. Span. Ital. Fr. B Nl.D.-R. R u s s l a n d M e x i k o Ve r e i n i g t e S t a a t e n K a n a d a A l a s k a Grönland Brit.-Indien Dk. N e u s e e l a n d I n d i s c h e r O z e a n A t l a n t i s c h e r O z e a n P a z i f i s c h e r O z e a n P a z i f i s c h e r O z e a n N e u g u i n e a Großbritannien Russland Frankreich Spanien Portugal Niederlande Dänemark Vereinigte Staaten Deutsches Reich Italien Belgien Japan DeutschOstafrika DeutschS.-W.-Afrika Gambia Port.-Guinea Sierra Leone Liberia Togo Kamerun Somaliland Kapstadt Kairo Tunis Kiautschou 4743_145_160_q7.qxd 12.08.2016 8:09 Uhr Seite 155 Nu r z u rü fzw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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