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Karl Marx Karl Marx wurde 1818 in Trier geboren. Seine jüdischen Eltern traten 1824 zum Protestantismus über. Er studierte in Bonn und Berlin Rechtswissenschaften, Philosophie und Geschichte. 1842 /43 arbeitete er als Redakteur bei der liberalen Rheinischen Zeitung in Köln. Als diese wegen ihrer demokratischen und kirchenkritischen Artikel verboten wurde, zog er mit seiner Ehefrau Jenny Ende 1843 nach Paris. Von dort ausgewiesen, ließ er sich 1845 in Brüssel nieder. 1848 kam er zurück nach Köln, leitete dort die Neue Rheinische Zeitung und nahm an der Revolution teil. Nach deren Scheitern musste er erneut ins Exil. Er zog nach London. Dort verfasste er zahlreiche Schriften, in denen er den Kapitalismus** untersuchte, um damit der Arbeiterbewegung eine wissen schaft liche Grundlage ihres Kam pfes um Emanzipation zu geben. Im Alter von 65 Jahren starb Karl Marx. Friedrich Engels Friedrich Engels wurde 1820 in Barmen (heute ein Stadtteil von Wuppertal) geboren. Er war Sohn einer reichen Indus triellenfamilie und machte zunächst eine kaufmännische Lehre. Bald lernte er Marx kennen, und mit 22 Jahren schrieb er seine ersten Artikel für die „Rheinische Zeitung“. Nach einem zweijährigen Englandaufenthalt legte er 1845 mit seinem Buch über Die Lage der arbeitenden Klasse in England eine Anklage gegen den Industriekapitalismus vor. Im selben Jahr zog er nach Brüssel, wo Marx wohnte. Von nun an setzten sich beide für die Arbeiterbewegung ein. Während der Revolution von 1848/49 arbeitete Engels als Redakteur der „Neuen Rheinischen Zeitung“. 1849 kämpfte er in seiner Heimatstadt Barmen und in Baden. Nach der Niederwerfung des Aufstandes floh er über die Schweiz und Italien nach England. Nach dem Tode von Marx wurde Engels der Herausgeber und Interpret der Marx’schen Schriften. Dadurch beeinflusste er maßgeblich die sozialistische Arbeiterbewegung. 1895 starb Engels in London. 4 Karl Marx und Friedrich Engels. Gemälde von Hans Mocznay nach zeitgenössischen Porträts, 1953. 3 Titelblatt der Erstausgabe. Im Februar 1848 erschien das „Manifest“ ohne Angabe der Verfasser erstmals in London in einer kleinen Auflage, weitere Auflagen folgten. Die hier gezeigte „März-Ausgabe“ hatte einen Umfang von 23 Seiten. Die Broschüre sollte den Mitgliedern des „Bundes der Kommunis ten“ eine Orientierungs hilfe sein und als Werbe schrift dienen. „Proletarier aller Länder, …“ Unter dem Eindruck der scheinbar ausweglos schlechten Lebensund Arbeitsverhältnisse der Arbeiterschaft und der untätigen Regierungen veröffentlichten Karl Marx und sein Freund Friedrich Engels Anfang 1848 das Kommunistische Manifest. In ihm beschrieben sie die „Geschichte aller bisherigen Gesellschaften“ als eine fortschreitende „Geschichte von Klassenkämpfen“. Ihrer Meinung nach gab es stets Ausbeuter und Ausgebeutete. Und immer habe sich die Klasse der Ausgebeuteten gegen die Klasse der Ausbeuter aufgelehnt. Einen solchen „Klassenkampf“ zwischen der Bourgeoisie, den Eigentümern von Fabriken und Kapital, und dem Proletariat, der besitzlosen Masse der Arbeiter, sahen Marx und Engels in vollem Gang. Ihrer Überzeugung nach musste er zu einer Revolution führen. Beide waren überzeugt, dass nach dem geschichtlich vorbestimmten Sieg des Proletariats in Form des Kommunismus (lat. communis: allgemein, allen gemeinsam) ein gesellschaftlicher Zustand eintrete, in dem es ein gemeinsames Eigentum an den Produktionsmitteln und keine Ausbeutung mehr gebe und Frieden und Gerechtigkeit herrschten. Um den Triumph der Proletarier über die Bourgeoisie zu beschleunigen und im richtigen Moment die Macht übernehmen zu können, sollte sich die Arbeiterschaft international organisieren. 16 Jahre nach der Veröffentlichung des Manifestes schlossen sich 1864 in London Vertreter der Arbeiterbewegung aus 13 europäischen Staaten und Nordamerika zur Inter natio nalen Arbeiter-Assozia tion (IAA) zusammen. Ihr Ziel war „die Vernichtung aller Klassenherrschaft“ und die „Emanzipation* der Arbeiterklasse durch die Arbeiterklasse selbst“. * Emanzipation: In der römischen Antike die Ent lassung eines Sohnes aus der väter lichen Gewalt sowie die Freilassung eines Sklaven; heute die Gleich stellung der Frau mit dem Mann. **Kapitalismus: Wirtschaftsform, die gekennzeichnet ist durch das Privateigentum der Unternehmer an den Produktionsmitteln (Fabriken und Maschinen) und das Streben nach möglichst hohen Gewinnen. 4753_115_127 03.11.16 07:45 Seite 121 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C .B uc hn V rla gs | |
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