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115 Leben im antiken Griechenland 1. Die Funde aus M1 stammen von mehreren gesunkenen Schiffen aus griechischer Zeit. Versetze dich in einen Archäologen, der einen Vortrag halten soll: Was kannst du deinen Zuhörern anhand der Fundstücke in M1 über das Leben der Griechen erzählen? 2. Erkläre die Herrschaftsform der Athener Demokratie. Arbeite aus M2 heraus, was Aristoteles dazu meint. 3. In diesem Kapitel findest du viele Bilder von Keramikfunden. Stelle fest, was auf ihnen dargestellt ist. Lege eine Tabelle an, in der du die Abbildungen nach Kategorien (Wirtschaft, Religion …) ordnest. Erläutere, warum solche Bilder wichtige Quellen der griechischen Geschichte sind. 1 Was Schiffswracks erzählen Die Griechen der Antike haben viele Gegenstände ihres alltäglichen Lebens mit Schiffen über das Meer transportiert. Die Schiffe sanken oft. Mache wurden später gefunden und von Archäologen untersucht. Ihre Ladung gibt uns viele Hinweise auf die griechische Kultur. 2 Athen nach Perikles Der Philosoph Aristoteles (384-322 v. Chr.) ist kein Freund der Demokratie. In einem Buch über Politik beschreibt er die Verhältnisse in Athen: Solange Perikles Vertreter des einfachen Volkes war, stand es ganz gut um den Staat. Nach Perikles’ Tod ging es viel schlechter. Da wählte das Volk nämlich erstmals einen Vorsitzenden, der bei den Angesehenen einen schlechten Ruf hatte. Vorher hatten immer die Tüchtigen ihre Führung behaupten können. Nach Perikles’ Tod führte Nikias die Vornehmen, Kleon das Volk. Dieser trug durch seine wilden Ausbrüche sehr dazu bei, das Volk zu ver derben: Als erster schrie und schimpfte er auf der Rednertribüne und hielt seine Volksreden in schlampiger Kleidung. Die anderen redeten immer anständig. Danach führte das Volk Kleophon, ein Leier-Macher. Er ließ als erster zwei Obolen an die Theaterbesucher auszahlen. Eine Zeitlang fand die Zahlung so statt. Dann hob Kallikrates diese Regel auf: Er versprach, zu den zwei Obolen noch einen weiteren hinzuzufügen. Von Kleophon an übernahmen die Volksführung ohne Unterbrechung nur noch die, die sich am unverschämtesten aufführten und dem Volk nach dem Munde redeten. Dabei dachten sie aber nur an den Augenblick. Nach: Aristoteles, Der Staat der Athener 28. – Werke in deutscher Übersetzung, Bd. 10.I, übers. v. Mortimer Chambers, Darmstadt 1990, S. 35 5 10 15 20 1 Schiffswrack von Kyrenia (Zypern), gesunken 300 v. Chr.; 2 Münzen der Polis Korinth, um 480 v. Chr.; 3 Hand einer weiblichen Marmorstatue, um 440 v. Chr.; 4 Wein-Amphoren aus Rhodos, um 250 v. Chr.; 5 Amphore, die dem Sieger eines Wettkampfes überreicht wurde, 530 v. Chr.; 6 Bronzestatue eines Gottes (Zeus oder Poseidon), 460 v. Chr.; 7 Brustpanzer, Speerspitze, Helm, 500 100 v. Chr.; 8 Ladung von Säulenteilen, um 400 v. Chr. 3 4 1 5 8 7 2 6 31051_1_1_2015_076-115_Kap4_Griechenland.indd 115 14.08.15 14:44 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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