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95 Leben im antiken Griechenland 3 Athen in der zweiten Hälfte des 5. Jh. v. Chr. Rekonstruktionszeichnung, um 1990 1 Akropolis 2 Pnyx, Ort der Volksversammlungen 3 Münzanstalt 4 Brunnenhaus 5 Säulengang 6 Gerichtshof 7 Sitz der Feldherren 8 Sitz des Rates der 500 9 Agora (Fest-, Versammlungs und Marktplatz) 10 Heilige Straße 5 Die Athener Mitte des 5. Jh. v. Chr. leben in der Polis Athen etwa 300 000 Menschen. Nach: Peter Funke, Athen in klassischer Zeit, München 32007, S. 60 1. Vergleicht die Herrschaft in Athen im 5. Jh. v. Chr. mit der in Ägypten. Stellt Unterschiede und Gemeinsamkeiten in einer Tabelle zusammen. Zur Herrschaft in Ägypten lest noch einmal S. 54 f. und 66 f. 2. Du lebst im 5. Jh. v. Chr. in Athen und bekommst Besuch von Freunden aus Korinth. Sie möchten wissen, wie ihr Athener eure Polis regiert. Biete den Gästen eine Stadtführung zu den wichtigsten Orten Athens! Wähle aus M3 diejenigen fünf Einrichtungen aus, die dir am wichtigsten erscheinen. Erkläre deinen Gästen jeweils ihre Funktion. 3. Erkläre, welche Herrschaftsform Theseus für die beste hält und welche der Bote bevorzugt (M4). Bewerte ihre Argumente. 4. Diskutiert, ob in Athen wirklich „das Volk“ herrschte. Arbeitet aus M5 die ungefähre Zahl der Einwohner Athens heraus, die keine Mitbestimmungsrechte hatten. 4 Für und gegen die Demokratie In einem Theaterstück des Dichters Euripides von 424 v. Chr. sagt der Athener Theseus: Niemanden hasst das Volk mehr als einen Alleinherrscher. Denn er sieht nicht die für alle geltenden Gesetze als höchstes Gut an, sondern einer allein macht Gesetze, wie es ihm passt. Das ist keine Gleichheit mehr. Wenn die Gesetze aber aufgeschrieben werden, gelten sie für Arme wie für Reiche gleich. Der Arme kann sich genauso zu Wort melden wie der Reiche, wenn ihm Unrecht geschieht. Hat er Recht, siegt auch der kleine Mann über den großen. Der Leitspruch der Freiheit lautet so: Wer eine gute Idee hat, die dem Staat nützt, der trage sie in der Volksversammlung vor. In welchem Staat gibt es also größere Gleichheit? Euripides lässt einen Boten sagen: In der Stadt, aus der ich komme, herrscht ein Mann allein, nicht das einfache, ungebildete Volk. Es gibt niemanden, der das Volk durch Reden in seinem eigenen Interesse mal so, mal so beeinflusst. Wie kann überhaupt das Volk den Staat lenken, wenn es nicht mal gute Reden halten kann? Ein armer Bauer mag zwar auch denken können, doch wegen seiner vielen Arbeit kann er sich nicht um das Wohl des Volkes kümmern. Nach: Henning Ottmann, Geschichte des politischen Denkens. Die Griechen, Bd. 1/1: Von Homer bis Sokrates, Stuttgart / Weimar 2001, S. 203 f. (vereinfacht) 5 10 15 20 1 10 9 3 4 5 6 8 7 2 0 50 000 100 000 Bürger mit Wahlrecht Fremde, Frauen, Kinder Sklavinnen und Sklaven 31051_1_1_2015_076-115_Kap4_Griechenland_lo.indd 95 13.08.15 09:39 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la s | |
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