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99 Leben im antiken Griechenland 5 10 15 5 10 15 20 4 Keinesfalls mit ihnen scherzen … Der Athener Philosoph Platon äußert sich um 350 v. Chr. über die richtige Behandlung von Sklaven: Sklaven sind ein Besitz, der sehr schwer zu handhaben ist. Das zeigt sich in ihren häufigen Aufständen, Diebstählen und Räubereien [...]. Es gibt zwei Lösungen: Erstens soll man nicht Griechen, sondern vielmehr Leute von möglichst verschiedener Sprache zu Sklaven zu nehmen. Diese werden sich ihrem Schicksal williger fügen. Zweitens soll man sie richtig behandeln [...]: Wir sollen gegen unsere Sklaven weder Schandtaten noch Bosheiten begehen. Denn gerade gegenüber Leuten, bei denen es ungefährlich ist, ihnen Unrecht zu tun, zeigt sich, ob man in seinem Wesen das Recht liebt und das Unrecht verabscheut. Freilich muss man aber die Sklaven, wenn sie es verdienen, bestrafen. Man darf sie nicht verwöhnen, indem man sie wie freie Leute nur mit Wor 5 Athen – eine Sklavenhaltergesellschaft? Der Althistoriker Stefan Rebenich beleuchtet 2006 die Rolle der Sklaven in der Athener Gesellschaft: Sklaven waren im Athen des 5. Jh. v. Chr. allgegenwärtig. Der wirtschaftliche Aufschwung ermöglichte vielen Bürgern und Metöken den Sklavenkauf. Sklaven waren grundsätzlich persönlich unfrei und Eigentum ihres Herrn. Ihre Tötung wurde nur als Totschlag geahndet. Sklaven waren meist Handelsware oder Kriegsgefangene. Am politischen Leben hatten Sklaven keinen Anteil. Mehrheitlich waren sie in der Wirtschaft tätig. Dennoch war Athen keine „Sklavenhaltergesellschaft“, da die athenische Wirtschaft nicht ausschließlich auf der Arbeit von Sklaven basierte. Ein Bauer mit einem kleineren Anwesen hatte höchstens 1-2 Sklaven. Auf größeren Gütern gab es mehr, teilweise auch einen Gutsverwalter, der unfrei war. Besitzer großer Handwerksbetriebe hatten in seltenen Fällen bis zu 120 Arbeitssklaven. Es gab keinen Wirtschaftszweig, in dem nur Sklaven arbeiteten. Auf den Baustellen der Akropolis, in Steinbrüchen und Bergwerken waren immer auch freie Bürger und Metöken beschäftigt. Stefan Rebenich, Die 101 wichtigsten Fragen – Antike, München 22008, S. 53 f. (gekürzt und vereinfacht) 5. Ein Sklave war für die Griechen ein „sprechendes Werkzeug“. Erkläre diese Haltung und weise sie mithilfe von M4 nach. 6. Finde in M5 Argumente für und gegen die These: „Athen war keine Sklavenhaltergesellschaft“ (Zeile 11). 7. Erkläre, warum die antiken Griechen die Sklaverei für notwendig und erlaubt hielten. Begründe, warum Sklaverei bei uns heute verboten ist. 1. Nenne den Unterschied zwischen Metöken und Sklaven (Darstellung). 2. Erkläre, warum Hegeso auf ihrem Grabstein (M2) zusammen mit ihrer Dienerin gezeigt wird. 3. Beurteile, ob das Bild M2 eine zuverlässige Quelle für den Umgang der Griechen mit ihren Haussklaven ist. 4. Vergleiche M3 mit M1. Begründe, wofür Griechen so viel Ton brauchten. ten ermahnt. Die Anrede an einen Sklaven muss fast immer ein Befehl sein. Man darf keinesfalls mit ihnen scherzen [...] wie es viele tun. Das macht den Sklaven das Leben schwerer zum Gehorchen, ihnen selbst aber zum Befehlen. Platon, Nomoi 6, 777 f. – Werke in acht Bänden, hrsg. von Gunther Eigler, Bd. 8.1, Darmstadt 31990, S. 353 f. (gekürzt und vereinfacht) 20 3 In einer Tongrube Tontafel, 6. Jh. v. Chr., gefunden in Korinth Mit einer Hacke löst ein Arbeiter (ein Sklave?) Tonklumpen von der Wand. Ein anderer sammelt den Ton in einem Korb. Ein dritter hebt einen Korb aus der Tongrube. Nu zu Pr üf zw ec en E g nt um d s C .C .B uc ne r V er la gs | |
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