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1870 1900 19301890 192019101880 1871 Reichsgründung G homogener Wirtschaftsraum G Investitionsanreiz AG-Gründungen G zusätzliches Kapital durch Erweiterung des Kapitalmarktes 1876 Erster Verbrennungsmotor (Otto) 1886 Automobil (Daimler/ Maybach; C. Benz) Gründerkrise Große Depression Erster Weltkrieg 2. Industrielle Revolution Chemische Industrie (u. a. BASF, Bayer) Elektrotechnik (u. a. Siemens, AEG) 219Wissen kompakt Lebensund Arbeitsbedingungen im Wandel • Die zunehmende Mobilität hatte eine Landfl ucht zur Folge. Neben einer Urbanisierung waren eine Wanderungsbewegung von Ostnach Westdeutschland und die Auswanderung in östliche Staaten und dann vor allem in die USA zu verzeichnen. • Es erfolgte eine stärkere Trennung von Arbeitsstätte und Haushalt, was auch die Trennung der Geschlechterrollen zementierte. • Es fehlte Arbeitsschutz in den Fabriken, die Wohnungsknappheit und der geringe Lohn führten zu teils katastrophalen Wohnbedingungen. Unfälle und Gesundheitsbelastungen waren die Folge. Ansätze zur Lösung der Sozialen Frage • Das Entstehen einer großen Gruppe von unzufriedenen Proletariern stellte eine Herausforderung für die Industriegesellschaft dar. Sie hatten kaum Möglichkeiten der politischen Mitbestimmung, ihre soziale Lage konnte auf Dauer zu politischer Instabilität oder gar einer Revolution führen. • Einzelne Unternehmer versuchten im Rahmen betrieblicher Vorsorge (Krankenkassen, Wohnungen, Läden), die Arbeiter an das Unternehmen zu binden und sie von der Unterstützung der sozialistischen Arbeiterbewegung abzuhalten. • Der Marxismus lehrte, dass die zunehmende Verelendung der Proletarier notwendig zu einer sozialistischen Revolution führe. Verstaatlichung der Produktionsmittel und Überwindung der Herrschaft der Bourgeoisie sollte in einer kommunistischen, d. h. klassenlosen Gesellschaft gipfeln. • Die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften verfolgten hingegen einen Reformansatz. Sie versuchten über politische und betriebliche Mitbestimmung die Lage der Arbeiter innerhalb des bestehenden politischen Systems zu verbessern. • Die christlichen Kirchen wirkten im karitativen Bereich der Armenfürsorge, u. a. entsprechend der „Inneren Mission“ der evangelischen Kirche und der Sozialenzyklika „Rerum novarum“ (1891) von Papst Leo XIII. • Der Staat in Gestalt Bismarcks versuchte einerseits durch das Sozialistengesetz (1878 1890) die Sozialdemokratie zu schwächen. Andererseits wollte er durch die Sozialgesetzgebung (1883 1889) mit gesetzlicher Kranken-, Unfall-, Altersund Invaliditätsversicherung die Arbeiter an den Staat binden und von der Sozialdemokratie entfremden. 1. Diskutieren Sie, inwieweit unsere Gegenwart von den Veränderungen im Zuge der Industrialisierung noch immer geprägt ist. 2. Wägen Sie in einem Resümee die positiven und negativen Folgen der Industrialisierung ab. 3. Vergleichen Sie die gegenwärtige „digitale Revolution“ mit der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert. Suchen Sie dafür lediglich wesentliche Aspekte aus. Erörtern Sie in jedem Fall vergleichend. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d s C .C .B uc h er V rla gs | |
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