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119Fallbeispiel: China und die imperialistischen Mächte Zum zentralen Streitpunkt wurde schließlich Korea. 1894 besetzte Japan die von China abhängige Halbinsel und erklärte den Krieg. Trotz jahrzehntelanger Modernisierungsbemühungen unterlag die chinesische Kriegsmarine den japanischen Streitkräften. Den Japanern gelang es, in wenigen Schlachten die chinesischen Verbände fast völlig zu vernichten, sodass Japan die Friedensbedingungen 1895 diktieren konnte. China musste im Vertrag von Shimonoseki unter anderem Taiwan als Kolonie an Japan abtreten, die Unabhängigkeit Koreas anerkennen, chinesische Häfen für den japanischen Außenhandel öffnen und sich zu Entschädigungszahlungen an Japan verpfl ichten, die ein Vielfaches der jährlichen Staatseinnahmen betrugen. Imperialistische Herrschaft in China Die Niederlage gegen Japan löste einen „Wettlauf nach China“ aus. Denn nun wollten sich auch andere Länder im chinesischen Machtbereich Einfl usssphären sichern. Frankreich hatte sich nach zweijährigem Krieg schon 1885 die Herrschaft über das vormals von China dominierte Vietnam gesichert. 1897 nahm das Deutsche Reich die Ermordung zweier deutscher Missionare zum Anlass, die Kiautschou-Bucht (Provinz Shandong) im Osten Chinas zu besetzen. Da China nicht in der Lage war, das Gebiet zu verteidigen, willigte es in einen Vertrag ein, in dem das Deutsche Reich Kiautschou für 99 Jahre pachtete. Theoretisch blieb Kiautschou ein i China von der Mitte des 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Bhutan N e p a l R u s s i s c h e s R e i c h Franz. Indochina Tannu-Tuwa Russ. Protektorat M a n d s c h u r e i K o r e a Japan C h i n e s i s c h e s R e i c h S i a m M o n g o l e i Kashi Shache Pishan Hotan Aksu Yining Ürumqi Yanqi Lhasa Ulan Bator Tengchong (Tengjüe) (1897) Longzhou (1886) Mengzi (1886)Simao-Gebiet (1895) Nanning (1897) Wuzhou (1897) Beihai (1876) Macao (1555 port.) Hongkong (1842 Abtretung Hongkongs an England 1898 Pachtvertrag über die “New Territories and Outlying Islands” über 99 Jahre) Guangzhou (Kanton) (1842) Shantou (Swatou) (1858) Fuzhou (1842) Wenzhou (1858) Ningbo (1842) Shanghai (1842) Hangzhou (1895) Zhenjiang (1858) Nanjing (1858) Wuhu (1870) Jiujiang (1858) Hankou (1858) Beijing (Peking) Haikou (1858) Changsha (1903) Shashi (1895) Yichang (1876) Wanxian (1902) Chongqing (1890) Qingdao (Tsingtau) (1898) Weihaiwei (brit. Pachtgeb. 1930) Zhifu (1858) Tientsin (Tianjin) (1860) Dalian (Pt. Arthur) (1905 japan.) Ostchinesisches Meer Taiwan (1895-1945 japanisch) Südchinesisches Meer Gelbes Meer Hainan B r i t i s c h I n d i e n 0 600 km Einflussbereiche russisch japanisch britisch französisch deutsch Vertragshäfen geöffnet von Großbritannien Frankreich Japan Deutschland USA Grenze des Mandschu-Reiches um 1850 Gebiet des „Boxeraufstandes“ um 1900 Chinesische Mauer 1864 zu Russland (bis 1905 russ. besetzt seit 1905 jap. Einfluss 1931 jap. Okkupation) (bis 1895 tributpflichtig 1895 unabhängig 1905 jap. Protektorat 1910 von Japan annektiert) Alma Ata Harbin (1905) Dandong (1903)Niuzhuang (1858) Suzhou (1895) Xiamen (Amoy) (1842) Literaturtipp: Claudia von Collani, Von Jesuiten, Kaisern und Kanonen. Europa und China – eine wechselvolle Geschichte, Darmstadt 2012 Nu r z u Pr üf zw ec ke E g nt um de s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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