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13 b) Denkimpuls „Ausbeutung bis zur Erschöpfung“ „Khasta kofta bedeutet ‚müde wie ein Fleischkloß’, […] Genauso fühlte ich mich: als hielte mich ein Riese in der Hand, um mich zu einem Fleischkloß zu verarbeiten. Ich hatte Kopfschmerzen, meine Arme taten weh und auch eine Stelle, die ich nur schlecht benennen kann, zwischen Lunge und Magen. […] Als ich mich abends schlafen legte, war ich mehr als ein khasta kofta: Ich war nur noch Hühnerfutter.“ (S. 29 u. 32 | 24 u. 26) A 1 Lies nach, wie es Enaiat anfangs in Pakistan ergeht, und liste in Stichworten auf, welche Arbeiten er erledigen muss und was ihm dabei die Arbeit erschwert. „Und wenn ich etwas unbedingt vermeiden wollte (außer zu sterben natürlich), dann, ausgenutzt zu werden, egal, auf welche Weise.“ (S. 30 / 24) A 2 Kennst du das Gefühl, ausgenutzt zu werden? Ist das schon Ausbeutung? Lies dazu die folgende Definition durch und unterstreiche das Wesentliche. Entscheide dann, ob der Begriff „Ausbeutung“ auf Enaiats Arbeit bei Onkel Rahim zutrifft. Ausbeutung: das Ausnutzen und Übervorteilen von Arbeitskräften – meist durch rücksichtslose Ausnutzung einer Zwangslage –, wenn die Entlohnung in einem auffälligen Missverhältnis zu der Bezahlung oder zu anderen Leistungen steht. Bei ihrer Analyse der Industriellen Revolution prangerten Karl Marx und Friedrich Engels die Ausbeutung der Arbeiterklasse im Kapitalismus an: Die Arbeitgeber, die über Kapital verfügen (= Kapitalisten), eignen sich einen unverhältnismäßig großen Teil des erwirtschafteten Gewinns an, indem sie den Profit zu ihrem Eigentum machen. Dadurch werden die „Kapitalisten“ immer reicher, während die „Proletarier“ deutlich weniger Lohn erhalten, als sie eigentlich verdient hätten. Gegen ihre „Verelendung“ können sich die Ausgebeuteten kaum wehren, da sie bei einem Streik befürchten müssen, durch Arbeitslose ersetzt und entlassen zu werden – so die Theorie des Marxismus zur Ausbeutung im engeren Sinn. Wer heute als Migrant ausbeuterisch unterbezahlt wird, kann sich dagegen ebenfalls oft nicht wehren, weil ihm ohne Aufenthaltsoder Arbeitserlaubnis Entlassung, Abschiebung oder Strafe wegen Schwarzarbeit drohen. Sklaverei, Leibeigenschaft, Kolonialismus, aber auch Kinderarbeit oder Prostitution werden in einem weiteren Sinn als Ausbeutung bezeichnet. Nu r z u Pr üf w ck n Ei ge nt um es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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