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21 Trinkwassergewinnung Nach der DIN 2000 zur zentralen Trinkwasserversorgung ist Trinkwasser: „Für menschlichen Genuss und Gebrauch geeignetes Wasser, das be stimmte, festgelegte Anforderungen erfüllen muss. Trinkwasser muss frei von Krankheitserregern sein und darf keine gesundheitsschädigenden Eigenschaften haben. Es muss keimarm, appetitlich, farbund ge ruchlos, kühl und geschmacklich einwandfrei sein.“ Die größte Menge an Trinkwasser wird aus Grundund Quellwasser gewonnen, in Deutschland zu ca. 60%, in Bayern sogar zu 95% (B3). Nicht in allen Gegenden reicht das vorhandene Grundund Quellwasser für die Trinkwasserversorgung aus. Zur Trinkwassergewinnung aus Ober flächengewässern müssen diese zunächst einige Reinigungsschritte durchlaufen (B4). Zum Beispiel wird das Wasser über Sandfilter gepumpt oder es werden Förderbrunnen in der Nähe eines Flussufers eingesetzt. Das Wasser fließt dabei erst durch die verschiedenen Bodenschichten und wird dann durch den Brunnen nach oben befördert. Sowohl beim Durchgang durch einen Sandfilter als auch bei dem durch den Boden werden im Wasser gelöste Stoffe an die Bo denoder Sandteilchen gebunden. Außerdem bauen Mikroorganismen des Bodens bestimmte Stoffe ab. Bei stark verunreinigten Gewässern können zusätzlich Aktivkohlefilter eingesetzt werden. Wasserbedarf und Abwasserreinigung Außer den Haushalten benötigen Kraftwerke Wasser, vor allem zur Kühlung, und die Landwirtschaft verwendet es für die Bewässerung von Feldern und in der Tierhaltung. Auch die Industrie nutzt große Mengen an Wasser, z. B. als Löseoder Reinigungsmittel. Nur zwei Beispiele: Für die Herstellung von 1 t Papier werden etwa 400 000 l Wasser, für 1 kg Zitronen etwa 1 000 l Wasser benötigt! All das eingesetzte Wasser wird zu Abwasser, das verschieden stark und mit unterschiedlichen Stoffen belastet ist. Allein in Bayern entstehen pro Jahr ungefähr 2 Milliarden m3 Abwasser, das entspricht ungefähr der Menge an Wasser im Chiemsee. Gewässer können sich mithilfe von Organismen im Wasser bis zu einem gewissen Grad „selbst reinigen“. Eine zu große Menge an Schmutzstoffen sowie giftige Stoffe (z.B. Schwermetalle) schädigen aber die abbauenden Organismen und beeinträchtigen damit das Selbstreinigungsvermögen des Gewässers. Abwasser wird daher in eine Kläranlage geleitet. In modernen Kläranlagen unterscheidet man drei wesentliche Reinigungsstufen: die mechanische Reinigung ➀, die biologische Reinigung ➁ und die chemische Reinigung ➂ (B5). B3 Herkunft des Trinkwassers in Bayern B4 Trinkwasser aus Oberflächenwasser Aufgaben A4 Finde heraus, was unter Oberflächen-, Quellund Grundwasser sowie Uferfiltrat verstanden wird. A5 Erläutere anhand von B4 den „Weg“ des Wassers (z.B. Fluss) bis zum Förderbrunnen. A6 Bildet drei Arbeitsgruppen. Jede Gruppe informiert sich genauer über einen der drei wesentlichen Reinigungsschritte in einer Kläranlage. Anschließend präsentiert ihr eure Ergebnisse mit geeigneten Hilfsmitteln (z.B. Plakaten) in der Klasse. ➔ Exkurs EX K U R S Grundwasser 73,5% Uferfiltrat 2,7% Oberflächenwasser 2,5% Quellwasser 21,3% Grundwasser Quellwasser Oberflächenwasser (Fluss-, See-, und Talsperrenwasser) Uferfiltrat angereichertes Grundwasser 663 Mio m3 192 Mio m3 23 Mio m3 24 Mio m3 Summe 902 Mio m3 Quelle: Umweltstatistik 2001 1 mechanisch 2 biologisch 3 chemisch Sandfang Vorklärbecken Belebungsbecken Nachklärung Grobrechen Faulturm Humus Eisenchlorid FlussMethan (Heizgas) B5 Schema einer Kläranlage N u r zu P rü fz w e c k e n E ig n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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