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53 1. Stelle die Forderungen der Burschenschaftler zusammen (Q 3). 2. Begründe, warum die Fürsten sich nicht auf die Vorschläge einließen. 3. Erkläre die Karikatur (Q 2). Die Leitfragen auf der Methodenseite (S. 70) können dir hierbei helfen. 4. Erläutere, warum die national gesinnten Burschenschaften den Beginn der Reformation unter Martin Luther feierten. 5. Schildere, was Goethe durch die starke Überwachung für die Jugend befürchtet (Q 4). 6. Auch heute noch gibt es viele Burschenschaften. Sammelt Infor mationen über sie im Internet und diskutiert über ihren heutigen Sinn und Zweck im Klassenverband. 7. Die Studenten verbrannten auf dem Wartburgfest auch Bücher, weil sie deren Inhalt ablehnten. Was hältst du davon, Bücher mit unliebsamen Meinungen zu verbrennen? Begründe deine Antwort (Q 1). Q3 Größere Einheit Der Student Heinrich von Gagern ist Mitbegründer der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft. 1818 schreibt er an seinen Vater: Wir wünschen unter den einzelnen Staaten Deutschlands größere Einheit in ihrer Politik; keine eigene Politik der einzelnen Staaten […]. Wir leben in einer deutschen Burschenschaft, im Geiste als ein Volk, wie wir es in ganz Deutschland gerne in der Wirklichkeit täten. Wir wünschen eine Verfassung für das Volk nach dem Zeitgeist und nach der Aufklärung desselben […]. Überhaupt wünschen wir, dass die Fürsten davon ausgehen und überzeugt sein möchten, dass sie des Landes wegen, nicht aber das Land ihretwegen existiere. Nach: Manfred Görtemaker: Deutschland im 19. Jahrhundert, Bonn 1983, S. 70 Q4 Allgegenwart der Polizei Der Dichter Johann Wolfgang von Goethe schreibt im Jahr 1828: Ich brauche nur in unserm lieben Weimar zum Fenster hinauszusehen, um gewahr zu werden1, wie es bei uns steht. Als neulich Schnee lag und meine Nachbarskinder ihre kleinen Schlitten auf der Straße probieren wollten, sogleich war ein Polizeidiener nahe, und ich sah die armen Dingerchen fl iehen, so schnell sie konnten. Es darf kein Bube mit der Peitsche knallen oder singen oder rufen, sogleich ist die Polizei da, es ihnen zu verbieten. Es geht bei uns alles dahin, die liebe Jugend frühzeitig zahm zu machen und alle Natur, alle Originalität und alle Wildheit auszutreiben, sodass am Ende nichts übrig bleibt als der Philister2. Nach: Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens (1823-32), Leipzig 1884. Zit. nach: Rosemarie Wildermuth: Vom Gestern zum Heute. 200 Jahre deutsche Geschichte in Texten und Dokumenten, München 1987, S. 37 1 umzusehen 2 Philister: jemand, der geistige Werte nicht schätzt und stattdessen spießbürgerliche Ansichten übernimmt 5 10 5 10 15 Lesetipp: Tilman Röhrig: Funke der Freiheit. Historischer Roman, München 2010 (Anspruchsvoller Roman über den Studenten Carl Ludwig Sand und seine Motive, den Dichter August von Kotzebue zu ermorden) Q2 „Der Denker-Club. Auch eine deutsche Gesellschaft“ Karikatur um 1820. An der Wand stehen folgende Gesetze des Klubs: „Schweigen ist das erste Gesetz dieser gelehrten Gesellschaft.“ „Auf dass kein Mitglied in Versuchung geraten möge, seiner Zunge freien Lauf zu lassen, so werden beim Eintritt Maulkörbe ausgeteilt.“ N u r zu P rü fz w e c k e E ig n tu m d e C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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