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75Wirtschaft, Gesellschaft und Politik 1850 bis 1914 Kohle und Eisen verändern die Welt Mit der Dampfmaschine stieg der Bedarf an Steinkohle und Eisen. Der Abbau von Kohle und Eisenerzen wurde gefördert. Neue Bergwerke und Hütten entstanden. 1784 gelang es dem Engländer Henry Cort, Stahl herzustellen. Im Maschinen-, Schiffsund Kanonenbau ebenso wie in der Architektur wurden Eisen und Stahl unentbehrlich. Großbritannien, das über reiche Eisenerzvorkommen verfügte, stieg zum größten Eisenproduzenten der Welt auf. Der Siegeszug der Eisenbahn Anfang des 19. Jh. trat ein neues Transportmittel seinen Siegeszug an: die Dampfeisenbahn. George Stephenson und sein Sohn Robert hatten sie zwar nicht erfunden, aber so entwickelt, dass sie erstmals überall fahren konnte. Die erste Eisenbahnstrecke mit öffentlichem Personenverkehr wurde 1825 zwischen Stockton und Darlington (39 km) eröffnet. Fünf Jahre später wurden auf der Strecke zwischen Liverpool und Manchester schon in einem Jahr fast eine halbe Million Menschen und über 50 000 Tonnen Güter transportiert. Die Eisenbahn erwies sich den Kutschen und Lastfuhrwerken als weit überlegen. Die Transporte wurden billiger. Rasch entstand ein weitverzweigtes Streckennetz. Von der Werkstatt zur Fabrik Die neuen Spinnmaschinen behoben den Engpass der Garnherstellung. Mit dem 1785 von Edmund Cartwright erfundenen mechanischen Webstuhl, der ständig weiterentwickelt wurde, nahm dann auch die Tuchherstellung zu. Die neuen Maschinen wurden mit Wasseroder Windkraft angetrieben und in großen Gebäuden aufgestellt. In den Fabriken arbeiteten oft Hunderte von Frauen, Kindern und Männern auf engstem Raum, um die Maschinen mit Material zu versorgen und zu steuern. An die Stelle der Heimarbeit trat damit die Fabrikarbeit. Die Dampfmaschine Die Leistung der Windmühlen und Wasserräder reichte bald nicht mehr aus, um die vielen Riemen, Zahnräder, Hebel und Spindeln in den Fabriken anzutreiben. Daher wurden neue Antriebsformen gesucht. Der an der Universität Glasgow arbeitende Feinmechaniker James Watt konstruierte aus verschiedenen Vorläufermodellen, die vor allem im Bergbau Grundwasser abpumpten, eine vielseitig verwendbare Dampfmaschine. Sie wurde 1785 erstmals in einer Baumwollfabrik eingesetzt. 2 Lokomotive „Rocket“ mit Tender von 1829 (Modell). Diese von George und Robert Stephenson zwischen 1814 und 1829 entwickelte Dampfeisenbahn war der „Urahn“ aller Lokomotiven. Sie wurde in der 1823 von George Stephenson in Newcastle gegründeten ersten Lokomotivfabrik der Welt gebaut. Die „Rocket“ erreichte 46,5 km/h. Erkläre, worin die besondere Leistungsfähigkeit der Lokomotive bestand. 5Lesetipp: Livi Michael, Die flüsternde Straße, Hamburg 2005 4453_072_097 06.06.14 11:26 Seite 75 Nu r z u Pr üf z ck en Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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