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101 Sucht euch die Biografi e eines in der Tötungsanstalt Hadamar ums Leben gekommenen Menschen heraus, die euch besonders bewegt. Sprecht die Lebensgeschichte auf einen digitalen Tonträger und hinterlegt das Ganze mit einer geeigneten Hintergrundmusik. Präsentiert euer Ergebnis anschließend vor der Klasse. Folgende Hilfsmittel braucht ihr für euer Projekt: • Biografi e und Dokumente (z. B. Krankenakte, Briefe) in Textform • digitales Aufnahmegerät (z. B. MP3-Player, Handy) • passende Hintergrundmusik • Computer, Tablet oder Handy mit Software zur Bearbeitung von Ton und Musik • Bilder der Opfer auf Folie oder in digitaler Form Bildet Kleingruppen von maximal vier Personen. Beschäftigt euch intensiv mit einer Biografi e. Zieht dabei auch – falls vorhanden – Dokumente (z. B. Krankenakte und Briefe) in eure Recherchen ein. Klärt anschließend alle offenen Fragen, die beim ersten Lesen auftreten. Dabei ist euch euer Lehrer sicherlich behilfl ich. Falls die Lebensgeschichte sehr lang ist, müsst ihr Stellen, die ihr für weniger wichtig haltet, kürzen. Bestimmt einen Sprecher, der den Text anschließend mehrmals laut und deutlich vorträgt. Die anderen Gruppenmitglieder geben dem Vortragenden Rückmeldung darüber, was er gut gemacht hat und wie er seine Darstellung noch verbessern kann. Wenn das Vorlesen gut funktioniert, nehmt ihr den Vortrag auf einen digitalen Tonträger auf. Wählt im Anschluss passende Musik aus, mit der ihr den Sprechtext hinterlegt. Achtet dabei darauf, dass die Hintergrundmusik den gesprochenen Text gedämpft und taktvoll begleitet, aber nicht übertönt. Am Ende stellt ihr euer Projektergebnis der Klasse vor. Veranschaulicht eure Präsentation mit Bildern. Teilt den Zuhörern auf jeden Fall mit, was euch an der bearbeiteten Biografi e besonders bewegt hat. Macht abschließend auch Vorschläge, wie man den Menschen hätte helfen können, mit ihrer Krankheit zu leben. Q1 Lebensunwerter Jugendlicher? Aus der Krankenakte des 1923 geborenen Heinz J., der 1943 in Hadamar ermordet worden ist: Von Erbkrankheiten wurde in der Sippe nichts bekannt. Schwangerschaft, Geburt und frühkindliche Entwicklung angeblich o. B. [= ohne Befund]. Er sei mit 10 Jahren von einem Gerüst 2 Meter tief auf den Kopf gefallen und etwa 5 Minuten besinnungslos gewesen, außerdem habe er eine Kopfwunde davongetragen. Ein Jahr später sei zum ersten Mal ein Anfall erfolgt mit angeblich seitengleichen Zuckungen an Armen und Beinen. Die Anfälle dauern ca. 10 Minuten und treten in unregelmäßigen Abständen gehäuft auf. Er habe auch Zustände, in denen er nicht hinfällt, im Gegenteil aber für kurze Zeit „weg“ ist. Im letzten Jahr verstärkte und gehäufte Anfälle. Seitdem stottere er auch. Seit dieser Zeit sehr eigensinnig, reizbar, sehr unzufrieden, in Arbeitsstellen nicht zu halten. Einmal habe er auch die Schwester bedroht. Pat[ient] wurde aus der Rhein[ischen] Landesklinik für Jugendpsychatrie Bonn zugeführt. Zitiert nach: Peter Chroust u. a.: a. a. O., K6 Projektauftrag Benötigte Materialien Durchführung 5 10 15 20 4544_1_1_2013_058_119_kap02.indd 101 10.04.14 08:31 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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