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111 5 10 15 20 5 10 15 20 Q2 Deutsche Jugend im totalen Kriegs einsatz Die „Offenbacher Zeitung“ berichtet am 12. Februar 1943: Nachdem der Einsatz aller deutschen Männer und Frauen an kriegswichtiger Stelle vor wenigen Tagen durch Gesetz festgelegt wurde, wird nunmehr auch die Jugend nicht zurückstehen. […] Der Einsatz wird vor allem in den luftbedrohten Gebieten erfolgen, wobei die Luftwaffenhelfer am Heimatort und dessen unmittelbarer Nähe verbleiben und somit in laufender Verbindung mit ihrem Elternhause bleiben. […] Mit Rücksicht darauf, dass die höheren Schulen ein besonderes Kontingent an Nachwuchs für die gerade im Krieg wichtigen Berufe […] stellen, wird besonderer Wert darauf gelegt, dass der Unterricht in möglichst großem Umfange weitererteilt werden kann. Die Schüler werden daher klassenweise zusammen eingesetzt und der Unterricht wird durch die bisherigen Lehrer weitergeführt. […] Mit dem Kriegseinsatz der deutschen Jugend ist ein weiterer Schritt zur totalen Mobilisierung aller Kräfte des deutschen Volkes getan. Zitiert nach: Alfred Kurt: Offenbacher Luftwaffenhelfer im Kriegseinsatz bei der Flakgruppe Frankfurt 1943-1945, Offenbach 1994, S. 16 Q3 Verbotene Kontakte Abgesehen von der Ausübung der Dienstoder Berufspfl icht war jeglicher Umgang mit Kriegsgefangenen und jede Beziehung mit ihnen untersagt. Folgende Zeitungsmeldungen zeugen vom harten Durchgreifen der deutschen Behörden: „Hanauer Zeitung“ vom 15. Februar 1941: „Ein ehrvergessenes Mädchen“ Eine 23-Jährige aus Gelnhausen wurde für „ein Techtelmechtel mit einem französischen Kriegsgefangenen“ zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatte sich mit dem Zwangsarbeiter, der im gleichen Gelnhäuser Werk wie sie arbeitete, getroffen und küssen lassen. „Kinzig-Wacht“ vom 4. Juli 1941: „Grundsätzlich nur Freiheitsstrafen bei verbotenem Umgang mit Kriegsgefangenen“ Die Große Strafkammer Hanau verhängte über mehrere Einwohner von Altengronau (Kreis Schlüchtern) Gefängnisstrafen. Ein Mann hatte sich zusammen mit französischen 1. Jugendliche in eurem Alter wurden ab 1943 zum Kriegseinsatz befohlen. Wie bewertet ihr diese Maßnahme? Überlegt auch, wie dies wohl von der Bevölkerung im Inund Ausland aufgenommen wurde (Q2). 2. Sammelt Informationen über Kriege aus der jüngeren Vergangenheit, in denen Kinder und Jugendliche als Soldaten eingesetzt wurden. Recherchiert, welche psychischen Folgen die Kinder erleiden, die an Kriegshandlungen beteiligt waren. 3. Nennt mögliche Gründe, weshalb die Nationalsozialisten Kontakte zwischen Deutschen und Zwangsarbeitern untersagten (Q3). 4. Diskutiert, welche Reaktionen das Flugblatt (Q4) bei der deutschen Bevölkerung ausgelöst haben könnte. 5. Diskutiert über das „moral bombing“ der Alliierten. Ist eine solche Strategie gerechtfertigt, um das Ende eines Krieges zu erzwingen? Q4 Warnung vor einer Ausweitung der Luftangriffe Teil eines englischen Flugblattes, das am 18. März 1944 über Oberursel, Kalbach, Weißkirchen und Frankfurt abgeworfen wurde. Lesetipp: Klaus Kordon: Der erste Frühling, Weinheim und Basel 2013 (Änne, ein in Berlin lebendes Mädchen, bekommt im Frühjahr 1945 die Schrecken des „totalen Krieges“ am eigenen Leib zu spüren.) Kriegsgefangenen fotografieren lassen und ihnen Abzüge mit seiner Anschrift geschenkt. Andere hatten mit Kriegsgefangenen im Wartesaal des Bahnhofs Jossa „an einem Tisch gefrühstückt“ und in einer Gaststätte Bier getrunken. Zitiert nach: Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V. (Hrsg.): Fremdund Zwangsarbeiter in Hanau 1933-1945, Hanau 2006, S. 159 und 161 Internettipps: www.ausstellung-zwangs arbeit.de www.zwangsarbeit-archiv. de 4544_1_1_2013_058_119_kap02.indd 111 10.04.14 08:31 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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