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189 Wichtige Begriffe „68er-Bewegung“: Angeregt durch die amerikanische Bürgerrechtsbewegung protestierten in der Bundesrepublik Deutschland seit Mitte der 1960er-Jahre Schüler und Studenten gegen die bestehenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Ihre Kritik richtete sich besonders gegen Elternhaus, Schule und Universität sowie gegen den Krieg der USA in Vietnam. Das kapitalistische System sollte durch ein sozialistisches ersetzt werden. Höhepunkte der „68er-Bewegung“ entstanden nach der Ermordung des friedlichen Demonstranten Benno Ohnesorg im Juni 1967 und nach dem Attentat auf den Studentenführer Rudi Dutschke im April 1968. Die „68er“ stärkten das politische Interesse der Bevölkerung, förderten Bürgerbewegungen, änderten Erziehungsstile und probierten neue Formen des Zusammenlebens aus. Aus militanten Gruppen der „68er-Bewegung“ ging die k RAF hervor. „Arisierung“: Bezeichnung dafür, dass Eigentum von Juden an „arische“ Erwerber unter Wert verkauft wurde. Das geschah meistens unfreiwillig. Nach den k Novemberpogromen gab es eine gesetzlich geregelte Zwangsarisierung jüdischer Unternehmen. Antisemitismus: wörtlich: „Semitenfeindschaft“ (Semiten: Völker in Vorderasien und Nordafrika). Die Nationalsozialisten begründeten ihre Judenfeindschaft mit ihrer k Rassenideologie. Danach waren die Juden angeblich eine minderwertige Rasse und der „nordischen Rasse“ („Arier“) unterlegen (k Holocaust). Appeasement-Politik (dt.: Beruhigung, Beschwichtigung): britische Außenpolitik gegenüber dem Deutschen Reich in den ersten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft. Ziel war, trotz der angespannten außenpolitischen Lage dem mittelalterlichen Kaiserreich und dem zweiten Deutschen Reich von 1871. Entnazifi zierung: politische „Säuberung“ der Siegermächte, die nach 1946 von deutschen Spruchkammern weitergeführt wurde. Ziel war es, alle NS-Organisationen aufzulösen, das Rechtssystem von nationalsozialistischen Einfl üssen zu reinigen und alle Frauen und Männer, die dem NS-Staat und seinen Organisationen in leitenden Funktionen gedient hatten, zu bestrafen. In den westlichen k Besatzungszonen erhielten belastete Fachleute eine neue Chance, wenn sie für den Wiederaufbau gebraucht wurden. In der sowjetischen Besatzungszone wurde die Entnazifi zierung auch dazu genutzt, gegen politische Gegner vorzugehen und einen kommunistischen Staat aufzubauen. Europäische Einigung: Am Anfang stand die Zusammenarbeit der westeuropäischen Staaten im 1949 gegründeten Europarat und in der 1951 entstandenen k Montanunion. Der Erfolg führte 1957 zur Gründung der k EWG und Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM). Montanunion, EURATOM und EWG wurden 1967 zur Europäischen Gemeinschaft (EG) zusammengefasst. Mit dem Vertrag von Maastricht von 1992 wurde das Staatenbündnis der EG zur Europäischen Union (EU). Nach dem Zerfall des Ostblocks wuchs die EU von 15 auf 28 Mitglieder (2013). Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG): Im März 1957 vereinbarten die Mitglieder der k Montanunion eine gemeinsame Wirtschaftsund Handelspolitik. Der Vertrag trat 1958 in Kraft und war ein entscheidender Schritt bei der k europäischen Einigung. Faschismus: eine antidemokratische, antikommunistische und extrem nationalistische Weltanschauung und Bewegung. Sie entstand nach dem Ersten Weltkrieg in Italien und fand in fast den Frieden in Europa zu wahren. Deshalb akzeptierten die Regierungschefs von Großbritannien, Frankreich und Italien 1938, dass die überwiegend von Deutschen bewohnten Grenzgebiete Böhmens (Sudetenland) von der Tschechoslowakei an Deutschland abgetreten wurden. Die Appeasement-Politik blieb erfolglos; im März 1939 ließ Hitler ganz Tschechien besetzen. Besatzungszonen: Deutschland und Österreich wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von den Siegermächten in jeweils vier Besatzungszonen aufgeteilt – eine amerikanische, eine britische, eine französische und eine sowjetische. Aus den westlichen Besatzungszonen Deutschlands ging 1949 die Bundesrepublik Deutschland, aus der sowjetischen die DDR hervor. Bolschewismus: Die Bolschewiki waren in Russland zunächst eine Minderheit innerhalb der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands. Unter k Lenins Führung wollten sie die Macht gewaltsam übernehmen. Nach der Oktoberrevolution von 1917 errichteten sie eine „Diktatur des Proletariats“. Sie wollten eine klassenlose Gesellschaft zunächst in Russland und dann auf der ganzen Welt verwirklichen. Die Begriffe „Bolschewismus“ und „Kommunismus“ wurden später oft für die gleiche Sache benutzt. Diktatur: Herrschaftsform, in der die unbegrenzte Staatsgewalt bei einer Person oder einer Gruppe liegt. Merkmale der Diktatur sind die Unterdrückung politischer Gegner, die Herrschaft einer Partei, die Einschränkung der Menschenrechte. „Drittes Reich“: ursprünglich Propagandabegriff der Nationalsozialisten; Bezeichnung für das Deutsche Reich unter nationalsozialistischer Herrschaft (1933-1945). Die Nationalsozialisten sahen ihr Reich als „drittes“ Reich nach 4544_1_1_2013_188_200_Anhang.indd 189 10.04.14 08:52 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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