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391.6 Verbesserung der Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes Nachfragepolitik Es gibt auch Vorschläge seitens der Gewerkschaften bzw. der Vertre ter der ‚Nachfragepolitik‘. Neben der ‚Ankurbelung der Nachfrage‘ zählt hierzu unter anderem • die Einführung bzw. Ausweitung von ‚Mindestlöhnen‘. Die meis ten Ökonomen sind sich aber einig, dass Mindestlöhne beschäfti gungsfeindlich sind. Gerade die Beschäftigungschancen Geringqualifi zierter (mit niedriger Produktivität) dürften sich dadurch weiter verschlechtern. (…) • Gewerkschaften setzen bisweilen darauf, die Arbeit durch Arbeits zeitverkürzung gerechter zu verteilen. Dieser Vorschlag beruht ei nerseits auf der falschen Annahme, dass es eine begrenzte Menge von Arbeit gebe. Zum anderen kann das Konzept nicht funktio nieren, wenn die Reduzierung der Arbeitszeit nicht von einer ent sprechenden Absenkung der Arbeitskosten begleitet wird. Nach dem amerikanischen Ökonomen Paul Krugman wäre die 32-Stun den-Woche deshalb ‚wahrscheinlich ein AntiBe schäf ti gungspro gramm‘. In Deutschland befasst sich der normale Arbeitnehmer mit durchschnittlicher Lebens erwartung gerade etwa ein Zehntel seines Lebens mit aktiver Arbeit (Gartenarbeit oder Ähnliches nicht mitgerechnet). Früher war es einmal ein Fünftel, vor Jahr zehnten gar ein Drittel. Vor diesem Hintergrund wird immer häu fi ger eine Verlängerung der Arbeitszeit propagiert. Einig sind sich Angebotsund Nachfragepolitiker regelmäßig in der Überzeugung, dass verstärkte Investitionen in Bildung und Forschung notwendig sind. Hierzu bedarf es aber fi nanzieller Mittel.“ Sperber 2009, S. 151 ff. J F M A A S O N DM J J 2005 2005 2006 2007 08 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 3,0 2,5 2,0 1,5 0,98 (Juli 2008) 2,24 (Juli 2008) 0,5 5,01 4,29 3,66 3,21 (Juli 2008) 2006 2007 2008 Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt Arbeitslosigkeit Erwerbslose in Millionen Hartz IV und Arbeitslosengeld Empfänger in Millionen Hartz IV (SGB II) Arbeitslosengeld (SGB III) Bewerberverhalten Anteil der Betriebe in denen Bewerber für gering entlohnte Arbeitsplätze bereit waren … (in Prozent) Quellen: Bundesagentur für Arbeit; Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB); Sachverständigenrat; Statistisches Bundesamt/F.A.Z.-Grafik Walter Einen Arbeitsplatz unter der eigenen Qualifikation anzunehmen 2006 37 2005 33 Weniger Lohn in Kauf zu nehmen 2006 35 2005 34 Besondere Bedingungen (z.B. Schichtarbeit) zu akzeptieren 2006 32 2005 33 Nu r z ur P rü fzw e ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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