Volltext anzeigen | |
Kompetent in Wirtschaft & Recht erweitern – vertiefen – anwenden 5 10 15 20 25 30 Tatsächlich gilt ein hoher Wechselkurs als Zeichen wirtschaftlichen Erfolgs. Er schmeichelt dem Selbstbewusstsein der Bürger (und der Regierenden). Doch ein zu hoher Wechselkurs kann Schaden stiften. Exporte werden erschwert, weil die Güter im Ausland teurer werden. Gewinne werden geschmälert, wenn Exporteure, um wettbewerbsfähig zu bleiben, ihre Preise in Euro senken müssen. Ein zu starker Euro zwingt die Unternehmen, die in Länder außerhalb der Währungsunion exportieren, zu Kostensenkungen – zu zusätzlicher Rationalisierung und damit womöglich zum Abbau von Arbeitsplätzen. Gleichzeitig kann ein zu hoher Außenwert auch die Firmen unter Kostendruck bringen, die nur für den Euro-Raum produzieren. Denn die Importgüter der ausländischen Konkurrenz werden in diesem Fall billiger. Auch das kann am Ende Arbeitsplätze kosten. Ebenso kann sich aber auch eine Unterbewertung der Währung schädlich auswirken. Ein schwacher Außenkurs fördert zwar kurzfristig den Export und stützt damit die inländische Konjunktur. Doch er setzt falsche Preissignale: So täuscht ein zu niedriger Wechselkurs Unternehmen und Politikern eine höhere internationale Wettbewerbsfähigkeit vor, als sie real existiert. Er verführt dazu, Innovationen und Reformen zu unterlassen. Steigt der Kurs dann an, sind Marktanteile und Arbeitsplätze bedroht. Hinzu kommt die Gefahr der importierten Infl ation: Weil die Einfuhren teurer werden, zieht das Preisniveau an. So lagen beispielsweise die Dollar-Preise für Rohöl Ende November 2000 um 85 Prozent über dem Niveau der Jahre 1990 bis 1995. M1 Der Euro – Weichling oder Konjunkturkiller? M2 Der Kurs des Euro – je höher desto besser? ZAHLENBILDER Bergmoser + Höller Verlag AG© 715 518 1999 2000 2001 20042002 20052003 2006 2007 2008 Wechselkurs Euro-Dollar 0,80 0,90 1,00 1,10 1,20 1,30 Euro-Referenzkurse der EZB (Monatsdurchschnitte) Quelle: Deutsche Bundesbank * Leistungsbilanzund Haushaltsdefizit 0,80 0,90 1,00 1,10 1,20 1,30 1,50 1,60 1,40 = Jahresdurchschnitt 1 = ... US-$ € 1,40 1,50 2009 2010 1.1.1999: Euro-Einführung Kräftige USKonjunktur Einstandskurs 1 = 1,1747 $€ 26.10.: Kurstief 1 = 0,8230 $€ 1.1.2002: Euro-Bargeld Beginn des Irak-Kriegs Sorge um USDoppeldefizit* US-Zinsvorsprung; EU im Tief 15. 7. 2008: 1 = 1,5990 $€ Ausbruch der globalen Wirtschaftsund Finanzkrise Defizitnöte in fünf EuroLändern 752.5 Währungspolitik in der Europäischen Union N r z ur P rü fzw ec ke n Ei g nt um d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |