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Sarah Kirsch Die Nacht streckt ihre Finger aus Die Nacht streckt ihre Finger aus Sie findet mich in meinem Haus Sie setzt sich unter meinen Tisch Sie kriecht wird groß sie windet sich Und der Rauch schwimmt durch den Raum Wächst zu einem schönen Baum Den ich leicht zerstören kann – Ich rauche einen neuen, dann Zähl ich alle meine lieben Freunde an den Fingern ab Es sind zu viele Finger, die ich hab Zu wenig Freunde sind geblieben Streckt die Nacht die Finger aus Findet sie mich in meinem Haus Rauch schwimmt durch den leeren Raum Wächst zu einem Baum Der war vollbelaubt mit Worten Worten, die alsbald verdorrten Schiffchen schwimmen durch die Zweige Die ich heut nicht mehr besteige 5 10 15 20 167Umgang mit Texten und Medien: Gedichte untersuchen In meiner Welt 1. Versetze dich in die Rolle des lyrischen Ichs. Schreibe aus seiner Sicht auf, was es tut, was es sieht, worüber es nachdenkt und wie es sich fühlt. 2. Sprecht darüber, welche Bedeutung die „Finger der Nacht“ haben könnten. Wenn in einem Gedicht ein „Ich“ redet, ist das nicht unbedingt der Autor oder die Autorin selbst. Man nennt dieses Ich „lyrisches Ich“, „lyrisches Wir" oder „Sprecher“. Es gibt auch ein „lyrisches Du“. Gedichte untersuchen Gestaltungsmittel: das lyrische Ich 3. a) Formuliere den Text um, sodass ein lyrisches Du das lyrische Ich ersetzt. b) Besprecht, wie sich dadurch die Stimmung im Text verändert. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um de s C .C . B uc hn er V er la gs | |
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