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177Umgang mit Texten und Medien: Sich mit medial vermittelten Texten auseinandersetzen Zwischen Inszenierung und Information Sich mit medial vermittelten Texten auseinandersetzen Realität und Fiktion in den Medien 1. Vergleiche die beiden Bilder mit der zum Trocknen aufgehängten Wäsche. Reflektiere die unterschiedliche Wirkung, die dadurch entsteht, dass jeweils ein anderer Ausschnitt gewählt wird. Herlinde Koelbl Lügen Bilder? Die Wahrheitsfrage beginnt für den Fotografen schon mit der Entscheidung, wie er ein Ge schehen darstellt. Zeigt er den Ort des Ge schehens, fotografiert er alle Personen des Ereignisses oder konzentriert er sich auf die eigentlichen Hauptpersonen? Zeigt er nur die Gesichter und nicht die Körper? Nur den Anfang einer Situation, den Höhepunkt oder das Ende? Wählt er für sein Bild die Anspannung vor dem Wahlergebnis oder das fassungslose Gesicht bei dem katastrophalen Ab schneiden? Fotografiert er den Kampf vor dem Fußballtor oder den Jubelschrei nach dem gewonnenen Spiel? Alle Bilder, die der Fotograf dem Bild redakteur schickt, sind wahr, und doch ist es seineWahrheit. Der Bildredakteur selektiert dann noch nach seinen jeweiligen Gesichtspunkten, meist in Hektik, und gibt seine Auswahlwahrheit an den Redakteur weiter. Dieser wiederum ist formalen Zwängen ausgesetzt. Fotos müs sen in Spalten passen, Personen wer den weggeschnitten. Und die letzte Entscheidung trifft der Chefredakteur. Vielleicht passt ihm der emotionale Ausdruck eines Fotos nicht und er sucht ein anderes aus. Das fotografierte Ereignis hat dann plötzlich eine andere Aussage, eben eine andere Wahrheit. Und doch bleibt es ein und dasselbe Ereignis. 2. Fasst die Grundaussage von Herlinde Koelbl zusammen und diskutiert anschließend die in der Überschrift gestellte Frage. 15 20 25 5 10 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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