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45Umgang mit Texten und Medien: Sich mit literarischen Texten auseinandersetzen Autoren in ihrer Zeit 1945/46 Borchert will die verlorene Zeit nachholen. Er schreibt zahlreiche Kurzgeschichten, in denen er Menschenschicksale in Kriegsund Nachkriegszeit thematisiert. Januar 1947 Unheilbar krank schreibt Borchert innerhalb einer Woche das Drama „Draußen vor der Tür“, mit dem er über Nacht berühmt wird. Hierin beschreibt er realistisch die Situation eines Kriegsheimkehrers sowie das Elend und die Einsamkeit, welche die Kriegsgeneration nach dem desillusionierenden Kriegsende erwartet. 20.11.1947 Wolfgang Borchert stirbt während eines Kuraufenthaltes in Basel in der Schweiz. 4. Diskutiert, inwiefern Informationen zum geschichtlichen Hintergrund und biografische Angaben zum Autor für das Textverständnis von Bedeutung sind. Heinrich Böll Heinrich Böll wurde 1917 in Köln geboren. Sein Vater war Kunstschreiner, die Eltern waren katholisch und hassten Hitler von Anfang an. Noch als Gymnasiast begann Böll zu schreiben. Nach dem Abitur und dem Arbeitsdienst konnte er 1939 noch ein Semester studieren, bevor er zur Wehrmacht eingezogen wurde. Sechs Jahre lang verweigerte er jeglichen Karrieresprung, obwohl ihm als Abiturient die Offizierslaufbahn offenstand. 1942 schrieb er darüber an seine Mutter: „Es ist unheimlich verlockend, die Aussicht, die Möglichkeit, dem ganzen blöden Gesindel überlegen zu sein; einen Putzer zu haben, der alles erledigt, alle die Dinge, die für mich eine Qual sind, wie Waschen und Stiefelputzen; und ein Bett haben und Ruhe; und vorne zu sein, vorne weg, das ist das Ver lockendste; nicht mehr hinten weit drin in der Masse wie ein Stück Scheiße; ach, es hat vieles für sich, fast alles; aber es wäre ein Verrat, und deshalb will ich es nicht. Du wirst mich schon verstehen.“ Böll hätte niemals gestattet, dies Widerstand zu nennen. Als einfacher Infanterist holte sich Böll Krankheiten und Verwundungen, die sein Leben lang nachwirkten, und da machte er die Erfahrungen, die er zeitlebens nicht vergessen wollte. Gleich nach seiner Heimkehr verschrieb sich Böll der Literatur. „Schreiben, schreiben, schreiben“, lautete sein Credo, dem er zumeist abends und nachts gehorchte. Tagsüber versuchte er ein paar Mark für sich und seine Familie zu 5 10 15 20 35 40 45 Aufführung „Draußen vor der Tür“ 2013 in Freiburg N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h e r V e rl a g s | |
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