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Der jüdische Staat behauptet sich 141 bewegung damit, im Westjordanland neue, rein jüdische Orte zu gründen. Realpolitiker wie David Ben-Gurion sahen darin eine Bedrohung für zukünftige Bemühungen um Frieden mit den arabischen Nachbarn. Noch 1967 verabschiedete der Weltsicherheitsrat die UN-Resolution 242. Sie stellte erstmals das Prinzip „Land gegen Frieden“ auf: Rückgabe der besetzten Gebiete gegen die Anerkennung Israels in sicheren Grenzen. Die Resolution blieb erfolglos. Der Weg zum Jom-Kippur-Krieg Ägypten war mehr als andere Staaten in der Region an einer Konfliktlösung mit Israel interessiert. Nur ein Rückzug Israels konnte Ägypten seine Ölfelder auf dem Sinai zurückbringen und eine Wiedereröffnung des Suez-Kanals ermöglichen. Nachdem Ägyptens Präsident Anwar asSadat, Nachfolger Nassers, die Hoffnungen auf internationale Vermittlung aufgegeben hatte, bereitete er gemeinsam mit Syrien einen begrenzten Krieg vor. Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, überquerten ägyptische Truppen den Suez-Kanal. Da dies im islamischen Fastenmonat geschah, bezeichnen Araber den Krieg als „Ramadan-Krieg“. Syrien griff auf dem Golan an und erzielte rasch territoriale Gewinne. Der Krieg war ein psychologischer Erfolg der arabischen Staaten: Er demonstrierte, dass Israel militärisch nicht unbesiegbar war. Der erfolgreiche Angriff zählte mehr als die Tatsache, dass die israelische Armee das Blatt schnell wendete, die Syrer vom Golan vertrieb und beim Ende der Kämpfe 30 km vor Damaskus und am Suez-Kanal stand. Die Ägypter hatten die „arabische Ehre“ wiederhergestellt, Israel fühlte sich nicht mehr unbesiegbar. Diese Konsequenzen des Krieges machten einen ersten nahöstlichen Friedensprozess möglich. 1974 erhielten Syrien und Ägypten unter amerikanischer Vermittlung Teile des 1967 besetzten Territoriums zurück. Gleichzeitig wurden an beiden Fronten Sicherheitsabkommen geschlossen. Sie galten ausdrücklich als Schritt zu einem späteren „gerechten und dauerhaften Frieden“. Friedensvertrag 1979 Der ägyptische Staatspräsident Sadat brachte im November 1977 mit einer spektakulären Reise nach Jerusalem und einer Rede vor der Knesset erneut Bewegung in die Situation (u M2). In der Folge handelten Sadat und der israelische Ministerpräsident Menachem Begin unter aktiver Beteiligung des amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter die Vereinbarungen von Camp David aus. Im März 1979 wurde dann der ägyptisch-israelische Friedensvertrag unterzeichnet – der erste Friedensvertrag zwischen Israel und einem arabischen Staat. Der Vertrag löste erstmals den Grundsatz „Land gegen Frieden“ ein: Israel gab den Sinai auf und gewann dafür Frieden mit seinem größten Nachbarn. Israel wurde durch amerikanische Wirtschaftsund Militärhilfe entschädigt, Ägypten wurde bevorzugter Partner der USA und nach Israel zweitgrößter Empfänger amerikanischer Finanzhilfe. Anwar as-Sadat (1918 1981): Staatspräsident Ägyptens 1970 1981; nach dem Friedensabkommen von Camp David, für das er gemeinsam mit Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhielt, von extremistischen Gegnern seiner Politik ermordet Menachem Begin (1913 1992): Ministerpräsident Israels 1977 1983; erhielt 1978 gemeinsam mit Anwar as-Sadat den Friedensnobelpreis für die Aussöhnung mit Ägypten Damaskus Kairo Beirut Amman Tel Aviv Eilat Haifa Tiran Sanafir Jerusalem M i t t e l m e e r G o l f v o n S u e z G o l f v o n A k a b a R o t e s M e e r S u e z K a n a l Ä g y p t e n S y r i e n L i b a n o n J o r d a n i e n I s r a e l S i n a i G a z a S t r e i f e n G o l a n h ö he n W e s t j o r d a n l a n d S a u d i A r a b i e n Israel besetzte Gebiete „Green Line“ zwischen dem Staat Israel und den 1967 besetzten Gebieten o Territoriales Ergebnis des Sechstagekrieges. Nach Ende der Kampfhandlungen kontrollierte Israel ein Territorium, das dreimal so groß war wie der Staat nach dem Unahängigkeitskrieg. Fast eine Million Araber standen nun unter direkter israelischer Kontrolle, darunter auch die Palästinenser in den Flüchtlingslagern im Gaza-Streifen und im Westjordanland. N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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