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Auf einen Blick 159 4 5 6 7 Die Gründung des Staates Israel Existenzsicherung des jungen Staates Die Palästinenser, Intifada und der Friedensprozess Arabische Nachbarn – arabischer Frühling Die zunehmenden Probleme der Briten in Palästina führten zur Idee einer Zwei-StaatenLösung. Jüdische Flüchtlinge aus dem nationalsozialistischen Deutschland, später Überlebende der Shoah verdeutlichten die Notwendigkeit eines jüdischen Staates. Seine Grenzen waren durch den intensiven jüdischen Landerwerb und Siedlungsbau vorbestimmt. Einem Teilungsplan der UNO von 1947 stimmten die Juden zu, die Palästinenser lehnten ihn ab und verstärkten den bewaffneten Widerstand. Am 14. Mai 1948, ein Tag vor dem Rückzug der Briten, rief David Ben-Gurion den Staat Israel aus. Er wurde sofort von allen arabischen Nachbarn angegriffen. Im Unabhängigkeitskrieg siegte Israel und vergrößerte sein Territorium gegenüber dem UN-Plan. Etwa 700 000 arabische Palästinenser flohen 1948/49. Ihre Erfahrung von Flucht und Vertreibung, Verlust von Heimat und Besitz („Nakba“) prägt das Bewusstsein der Palästinenser bis heute. Auch zahlreiche Juden wurden aus arabischen Staaten vertrieben. Ägyptens Präsident Gamal Abdel Nasser errang die Führung in der arabischen Welt. 1967 ließ er Militär auf den Sinai verlegen und den Golf von Akaba für israelische Schiffe sperren. Israel übte einen Präventivschlag aus: Im Sechstagekrieg eroberte es den Sinai, den Gaza-Streifen, das Westjordanland mit Ost-Jerusalem sowie die Golanhöhen. Die arabische Welt forderte fortan die Rückgewinnung der verlorenen Gebiete. 1973 griff Ägypten unter Anwar as-Sadat Israel an. Der Jom-Kippur-Krieg (Ramadan-Krieg) ging letztlich zugunsten Israels aus, war aber ein psychologischer Sieg für Ägypten. In Camp David (USA) kam es zu Verhandlungen. 1979 schloss Israel Frieden mit Ägypten. Weitere Abkommen blieben aus. Friedenshindernisse blieben das Problem der palästinensischen Flüchtlinge, der Status Jerusalems und des Golan, die Radikalisierung des arabischen Lagers und Israels Einmischung in den libanesischen Bürgerkrieg. Das Leben der Palästinenser in den Lagern, als Übergang gedacht, wurde ein jahrzehntelanger Zustand. Für den Lebensunterhalt der mittellosen Flüchtlinge kamen vor allem arabische Staaten auf. Sie verweigerten jedoch die rechtliche und soziale Integration. Als palästinensische Dachorganisation wurde 1964 die PLO gegründet. Ihre stärkste Fraktion, die Fatah, erregte unter Jassir Arafat mit Terror in aller Welt Aufmerksamkeit für die Sache der Palästinenser. Seit Anfang der 1980er-Jahre zeigte sich Arafat gegenüber Israel gesprächsbereit. Extremistische Palästinensergruppen wie die Hamas lehnten die Kompromisshaltung strikt ab und bekämpften die Fatah fortan auch militärisch. Junge Palästinenser im Westjordanland erhoben sich 1987 gegen Israel (erste Intifada). Ministerpräsident Jitzchak Rabin und Arafat handelten seit 1992 die gegenseitige Anerkennung und die schrittweise Rückgabe der eroberten Gebiete aus („Land gegen Frieden“). Eine Palästinensische Autonomiebehörde erhielt volle oder teilweise Souveränität. Die Hamas verstärkte die Gewalt gegen Israel (zweite Intifada; Selbstmordattentate), was in Israel die Gegner der Verständigung stärkte. Die verfeindeten Palästinenser haben das Gebiet 2007 aufgeteilt: Die Hamas beherrscht Gaza, die Fatah das Westjordanland. In den meisten arabischen Staaten entwickelten sich nach 1950 autoritäre Regime. Kleine, korrupte Machteliten regierten ohne Beteiligung des Volkes. Sie stützten sich auf das Militär, übten Zensur aus, stellten sich als Garanten für Stabilität dar und hielten den Islamismus klein. Ende 2010 ergriff eine Welle von Volksaufständen den arabischen Raum. Im „Arabischen Frühling“ stürzte eine Demokratiebewegung vier Herrscher und erzwang in anderen Staaten Reformen. Als in Ägypten Massenproteste gegen den frei gewählten Präsidenten Mohammed Mursi von der islamistischen Muslimbruderschaft ausbrachen, putschte die Armee. In Syrien entfesselte das Regime Baschar al-Assad einen blutigen Bürgerkrieg gegen Aufständische, vor dem Millionen aus dem Land flohen. N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d s C .C . B u c h n e r V rl a g s | |
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