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n Rechercheauftrag: Ermitteln Sie den Altersaufbau der deutschen Gesellschaft für die Jahre 1900, 1950, 1980, 2013 und eine Progose für 2050 (z. B. www.destatis.de/ bevoelkerungspyramide). Erörtern Sie Ursachen und gesellschaftliche Folgen des demografischen Wandels. Sozialgefüge und sozialer Wandel 59 Emanzipationen Neben den Arbeitern wurden auch andere sozial Benachteiligte seit dem späten 19. Jahrhundert in ihrem Status verbessert. Dazu zählte die Gleichstellung der Juden, denen nach und nach Religionsfreiheit, Freizügigkeit und freie Berufswahl gewährt wurden. Um 1900 begann auch ein Umdenken zugunsten der Gleichberechtigung der Frauen. Radikale Gesellschaftsmodelle Im 20. Jahrhundert entbrannte ein ideologischer Wettstreit um die Zukunft der Industriegesellschaft. Der Erste Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre brachten neue, radikale Gegenentwürfe hervor. In vielen europäischen Staaten versuchten faschistische Regime, die bürgerliche Ordnung abzulösen. Der Nationalsozialismus in Deutschland wollte die sozialen Gegensätze in einer rassistisch begründeten „völkischen Gemeinschaft“ aufheben. Diese Politik führte zur Verfolgung Andersdenkender, zu Krieg und Völkermord. Der Marxismus-Leninismus, der 1917 in Russland an die Macht gekommen war, strebte nach einer klassenlosen Gesellschaft durch Abschaffung des Kapitalismus. Das Experiment endete in der Diktatur der Kommunistischen Partei. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 ist dieser Weg in Europa gescheitert. Gesellschaft heute Die Zivilgesellschaft der Gegenwart weist nach wie vor soziale Ungleichheit auf. Zwischen den Schichten herrscht hohe Mobilität, bedingt durch den wirtschaftlichen Strukturwandel und durch Zuwanderung (u M6). Die Sozialpolitik versucht, freien Wettbewerb und Wohlfahrt aufeinander abzustimmen. In Deutschland gibt es dafür das Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft. Weitere Ziele sind die Gleichstellung von Frauen, die Förderung von Kindern, Jugendlichen und Familien sowie die Intergration von Minderheiten. Um Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit und Solidarität sind alle westlichen Industrieländer bemüht. Diese Grundsätze sind inzwischen auch international verankert. Faschismus (ital. fascio: Bündel): antidemokratische Bewegung zur Gleichschaltung von Staat und Gesellschaft unter ein fremdenfeindliches System Marxismus-Leninismus: politische Bewegung, die der Arbeiterschaft zur Herrschaft in einem Land verhelfen will, unter Führung einer revolutionären Partei und nötigenfalls unter Einsatz von staatlicher Zwangsgewalt Zivilgesellschaft (lat. cives: Bürger): Gesellschaft mündiger Bürger, die im zwischenmenschlichen Bereich von Werten wie Toleranz, Fairness und Gewaltlosigkeit geprägt ist i Sozialleistungen in Deutschland, 1961 2011. Daten: Bundesministerium für Arbeit und Soziales u Versammlung für das Frauenwahlrecht. Foto aus Manchester, um 1908. Wie schon die Arbeiterbewegung nahm auch die Bewegung für Frauenrechte ihren Ausgang in England. Die „Suffragetten“ forderten vor allem das Wahlrecht der Frau und organisierten sich in Verbänden. Sie führten Massendemonstrationen durch und entwickelten neuartige, provokante Protestformen. Zu den frühen Vertreterinnen der Frauenrechtsbewegung gehört Emmeline Pankhurst (1858 1928) (hinter dem Rednertisch li.). 36 21,1 237 28,7 425 27,7 663 31,6 798 31,0 94 23,6 1961 1971 1981 1991 2001 2011 in % der Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt) Milliarden Euro ab 1991: Gesamtdeutschland Der Ausbau des SozialstaatesN u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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