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235Wirtschaft und Gesellschaft im 19. Jahrhundert Von der Werkstatt zur Fabrik Die neuen Spinnmaschinen behoben den Engpass der Garnherstellung. Mit dem 1785 von Edmund Cartwright erfundenen mechanischen Webstuhl, der ständig weiterentwickelt wurde, nahm dann auch die Tuchherstellung zu. Die neuen Maschinen wurden mit Wasseroder Windkraft angetrieben und in großen Gebäuden aufgestellt. In den Fabriken arbeiteten oft Hunderte von Frauen, Kindern und Männern auf engstem Raum, um die Maschinen mit Material zu versorgen und zu steuern. An die Stelle der Heimarbeit trat damit die Fabrikarbeit. Die Dampfmaschine Die Leistung der Windmühlen und Wasserräder reichte bald nicht mehr aus, um die vielen Riemen, Zahnräder, Hebel und Spindeln in den Fabriken anzutreiben. Daher wurden neue Antriebsformen gesucht. Der an der Universität Glasgow arbeitende Feinmechaniker James Watt konstruierte aus verschiedenen Vorläufermodellen, die vor allem im Bergbau Grundwasser abpumpten, eine vielseitig verwendbare Dampfmaschine. Sie wurde 1785 erstmals in einer Baumwollfabrik eingesetzt. Kohle und Eisen verändern die Welt Mit der Dampfmaschine stieg der Bedarf an Steinkohle und Eisen. Der Abbau von Kohle und Eisenerzen wurde gefördert. Neue Bergwerke und Hütten entstanden. 1784 gelang es dem Engländer Henry Cort, Stahl, ein besonders hartes Eisen, herzustellen. Im Maschinen-, Schiffsund Kanonenbau ebenso wie in der Architektur wurden Eisen und Stahl unentbehrlich. Großbritannien, das über reiche Eisenerzvorkommen verfügte, stieg zum größten Eisenproduzenten der Welt auf. Der Siegeszug der Eisenbahn Anfang des 19. Jh. trat ein neues Transportmittel seinen Siegeszug an: die Dampfeisenbahn. George Stephenson und sein Sohn Robert hatten sie zwar nicht erfunden, aber so entwickelt, dass sie erstmals überall fahren konnte. Die erste Eisenbahnstrecke mit öffentlichem Personenverkehr wurde 1825 zwischen Stockton und Darlington (39 km) eröffnet. Fünf Jahre später wurden zwischen Liverpool und Manchester schon in einem Jahr fast eine halbe Million Menschen und über 50 000 Tonnen Güter transportiert. Die Eisenbahn war den Kutschen und Lastfuhrwerken weit überlegen. Die Transporte wurden billiger. Rasch entstand ein weitverzweigtes Streckennetz. 2 Lokomotive „Rocket“ mit Tender von 1829 (Modell). Diese von George und Robert Stephenson zwischen 1814 und 1829 entwickelte Dampfeisenbahn war der „Urahn“ aller Lokomotiven. Sie wurde in der 1823 von George Stephenson in Newcastle gegründeten ersten Lokomotivfabrik der Welt gebaut. Die „Rocket“ erreichte 46,5 km/h. ó Erkläre, worin die besondere Leistungsfähigkeit der Lokomotive bestand. ˘ Lesetipps: • Bernd Flessner, Geniale Denker und clevere Tüftler: 20 bahnbrechende Erfi ndungen der Menschheit, Weinheim 2009 • Livi Michael, Die fl üsternde Straße, Hamburg 2005 • Nikolaus Piper, Geschichte der Wirtschaft, Weinheim 32011 ó Informiere dich über die Wirkungsweise einer Dampfmaschine. Hinweise fi ndest du auch im Internet. 4492_1_1_2013_228_249.indd 235 28.02.13 15:09 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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