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251Mit Material arbeiten 1. Nenne Gründe für die Entwicklung der Erträge (M 1 bis M 4). 2. Erstelle eine Grafi k, die zeigt, wie sich die Hektarerträge in Deutsch land änderten (M 2). Erläutere sie mit den Informationen aus M 1 und M 3. 3. Erkläre das von Liebig entwickelte Prinzip (M 3). 4. Liste die Vorund Nachteile der neuen Maschinen auf (M 4). 5. Beschreibe die Postkarte (M 5). Erläutere ihre „Botschaft“. M5 Wachstum. Postkarte von 1912. Die Karte wurde vor den Reichstagswahlen vom „Bund der Landwirte“ herausgegeben, in dem vor allem Gutsbesitzer und reiche Bauern vertreten waren. 5 10 15 5 10 15 20M3 Chemie und Landwirt schaft In seinen „Naturwissenschaftlichen Briefen über die moderne Landwirtschaft“ fasst Justus von Liebig 1859 seine Erkenntnisse knapp zusammen: Die Wissenschaft […] hat den Boden, die Luft, die Tierund Menschenexkremente, jede Wurzel, die Blätter, Halme, die Samen, Früchte und Knollen, das Blut und Fleisch der Tiere, kurz alles untersucht, was die Organismen an verbrennlichen und unverbrennlichen Be standteilen enthalten und was bei ihrer Erzeugung in Betracht kommen kann; sie hat die Ergebnisse ihrer Analysen den Landwirten vorgelegt und gezeigt, dass die Pfl anzen, der Dünger und der Boden gewisse Bestandteile gemein haben. Aus dem konstanten* Vorkommen dieser Bestandteile in den Pfl anzen hat sie geschlossen, dass sie zur Bildung der Pfl anze und ihrer Teile notwendig seien, woraus sich von selbst ergibt, dass sie auch notwendig für einen Boden sind, auf welchem sich die Pfl anzen entwickeln sollen, und auch notwendig im Dünger, wenn er zu ihrer Erzeugung beitragen solle. Günther Franz, Deutsche Agrargeschichte, a. a. O., S. 35 * konstant: gleichbleibend M4 Neue Landmaschinen 1862 schreibt der Statistiker Georg von Viebahn: Während Männer vom Fach noch vor wenigen Jahrzehnten einen ernstlichen Streit darüber führen konnten, ob der Gebrauch der Maschine in der deutschen Landwirtschaft eine Zukunft habe, hat derselbe in den letzten Jahren bedeutende […] Fortschritte gemacht, und gegenwärtig sind die mannigfachs ten landwirtschaft lichen Maschinen in den meisten Ländern* in Anwen dung […]. Allerdings beschränkt sich die Einführung landwirtschaftlicher Maschinen, schon der nicht unbeträchtlichen Kosten wegen, zurzeit noch auf die größeren Güter; allein in einzelnen Fällen hat man den empfehlenswerten Ausweg getroffen, dass eine ganze Gemeinde oder wenigstens mehrere Wirte sich zur gemeinschaftlichen Anschaffung einzelner Maschinen vereinigt haben […]. Die am meisten üblichen Arbeitsmaschinen sind zunächst die Dreschmaschinen […]. Durch den Gebrauch besserer Pfl üge kann ein Drittel der Zugkraft entbehrt, durch die Sämaschine ein Drittel des Samens, durch die Dreschmaschine ein Drittel der Dreschkosten erspart, durch zweckmäßige Futterschneider die Wirksamkeit des Futters bedeutend erhöht werden. Jürgen Sandweg/Michael Stürmer, Industrialisierung und Soziale Frage in Deutschland im 19. Jh., München 1979, S. 46 * Länder des Deutschen Bundes M1 Landesausbau in Preußen (in Prozent der landwirtschaftlich genutzten Gesamtfl äche) 1802 1861 Äcker 35,3 51,4 Wiesen 8,0 9,6 Wald 22,0 24,6 Ödland/Weiden 32,9 12,8 Wasser 1,8 1,6 Nach: Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschafts geschichte, Bd. 1, München 1987, S. 422 f. (gekürzt) M2 Hektarerträge in den deutschen Staaten Weizen Roggen Hafer Kartoffeln dz* % dz % dz % dz % um 1800 10,3 100 9,0 100 6,8 100 80 100 1858 62 13 ,0 126 11,2 124 10,9 160 – – 1893 97 16,9 164 13,9 154 14,5 213 117 146 1908 12 20,7 201 17,8 198 19,0 279 133,4 167 Günther Franz, Deutsche Agrargeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Stuttgart o. J., S. 36 * dz = 10 Tonnen 4492_1_1_2013_250_267.indd 251 28.02.13 15:10 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d s C .C .B u hn er V rla gs | |
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