Volltext anzeigen | |
Ausblick – Mit Material arbeiten 261 1. Arbeite aus M 2 die Gründe für die Auswanderung heraus. 2. Erläutere die in dem Brief (M 3) dargestellten Probleme der Auswanderer. 3. Erkläre die Gründe für die Höhepunkte der Auswanderung zwischen 1820 und 1900 (M 4). ˘ Internettipps: • Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven (www.dah-bremerhaven.de) • BallinStadt. Auswandererwelt in Hamburg (www.ballinstadt.de) • Informationen über Personen, die im 19. Jh. aus den thüringischen Kleinstaaten ausgewandert sind, fi ndest du unter www.thueringen.de/de/ staatsarchive/rudolstadt/ auswanderer_datenbank M1 Kopf der „Allgemeinen Auswanderungs-Zeitung“ aus Rudolstadt. Die Zeitung wurde von Günther Fröbel verlegt und erschien zwischen 1846 und 1871 zeitweise dreimal in der Woche. Sie veröffentlichte Ratschläge für Auswanderungswillige, Erfahrungsberichte und Buchbesprechungen. 5 10 15 5 10 M3 Alte Verdienste zählen nicht Der in die USA ausgewanderte Westfale Hermann Kriege informiert am 30. Juli 1849 Arnold Ruge, der der äußersten Linken der Frankfurter Nationalversammlung angehört hat, über die Lebensbedingungen in New York: Dass Du Europa satt hast […], fi nde ich sehr begreifl ich […]. Dass Du die Zeit der Niederlage benützen willst, eine neue Wirksamkeit in der neuen Welt zu begründen, ist jedenfalls das Beste, was Du tun kannst. Auch verstehe ich Dich vollkommen, wenn Du jetzt vor allen Dingen danach strebst, Deine Familie in Sicherheit zu bringen […]. Aber […], die Sprache zum Beispiel ist gleich eine sehr bedeutende Klippe […]. So muss auch der große Mann von Europa hier in Amerika wieder ganz klein anfangen, und nur wenn wirklich noch etwas in ihm steckt, kommt er wieder in die Höhe. Das amerikanische Volk […] gibt nichts für alte Namen und Scharteken*, nur die volle frische Kraft gilt ihm etwas.** Rolf Weber (Hrsg.), Land ohne Nachtigall. Deutsche Emi granten in Amerika 1777-1886, Berlin 1981, S. 141 f. * Scharteken: wertlose Bücher ** Ruge ging nicht in die Vereinigten Staaten, sondern lebte ab 1850 in Großbritannien. M2 Aus Thüringen nach Nordamerika Am 12. Juni 1843 berichtet „Der Thüringer Bote“: Vom Thüringer Walde, namentlich aus dem schwarzburgischen Teile desselben, nehmen die Auswanderungen nach Nordamerika von Jahr zu Jahr mehr überhand. Aus dem kleinen Marktfl ecken Großbreitenbach zogen vor Kurzem wieder über 50 Köpfe davon. Und wie freudig! Wie jubelnd! Die meisten Zurückbleibenden versprachen, bald nachzukommen. Und die meisten würden gehen, wenn nicht die Grundstücke allen Wert verlören. Niemand will sie kaufen. Die Briefe der bereits in den Vereinigten Staaten angesiedelten Thüringer-Wäldner sind wahrhaft rührend. Sie können sich dort sattessen, und der verzeihliche Wunsch, dies auch zu können, zieht die andern nach. Da ist keine politische Aufregung, kein kirchlicher Separatismus*, der sie forttreibt; nein, das drohende Gespenst gänzlicher Verarmung, der Mangel an Verdienst, der Hunger führt sie über das Meer. Stefan Gerber (Hrsg.), Quellen zur Geschichte Thüringens, Erfurt 2000, S. 25 f. * Separatismus: Anspielung auf die verschiedenen Religionsgemeinschaften (Katholiken, Protestanten, Juden etc.) M4 Deutsche Einwanderer in die USA 1820-1829 5 753 1830-1839 124 726 1840-1849 385 434 1850-1859 976 072 1860-1869 723 734 1870-1879 751 769 1880-1889 1 445 181 1890-1899 579 072 Nach: Willi Paul Adams, Deutsche im Schmelztiegel der USA, Berlin 31994, S. 8 4492_1_1_2013_250_267.indd 261 28.02.13 15:10 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge t m s C .C .B uc hn er V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |