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Kein Tag ohne Krieg und Terror 137 Recherchiert in Zeitungen, im Fernsehen und im Internet, über welche Krisen und Konflikte in aller Welt berichtet wird. Wertet nach folgenden Stichworten eure Recherche aus: betroffene Länder, Art des Konflikts, Konfliktparteien, Konfliktursachen. ➜ M1 Erarbeite am Beispiel der Terroranschläge in den USA und Norwegen die Motive der Attentäter. ➜ M2, M3 Recherchiere die Reaktionen der amerikanischen Regierung auf die Anschläge (z. B. Krieg gegen Irak, Afghanistan). ➜ M3 Setzt euch in einer Diskussionsrunde mit der Botschaft Stoltenbergs auseinander. Findet Gründe für und gegen seine Konfliktlösungsstrategien. ➜ M4 Bestimme – auch mithilfe der Informationskästen – die Unterschiede zwischen Krieg und Terror. ➜M1–M4 Schreibe einen Artikel für die Schülerzeitung: Die Verteidigung der Freiheit – mit oder ohne Waffen? Glossar: al Qaida, Europarat, Fanal, Konvention, Osama bin Laden, Völkerrecht 1 3 2 6 4 5 A u fg a b e n 5 10 5 10 15 20 Die Freiheit verteidigen „Noch sind wir geschockt, aber wir werden unsere Werte nicht aufgeben. Unsere Antwort lautet: mehr Demokratie, mehr Offenheit, mehr Menschlichkeit.“ Damit verteidigte der norwegische Ministerpräsident Stoltenberg genau jene offene und freie Gesellschaft Norwegens, die der Attentäter mit seinen Waffen und Bomben bekämpfen wollte. Dessen Hass und Destruktivität setzte Stoltenberg eine fast trotzige Zuversicht entgegen. Andere Reaktionen auf eine solche Tat wären durchaus denkbar, ja sogar nachvollziehbar und menschlich gewesen. Aber Stoltenberg sprach nicht von Rache, nicht von Vergeltung, nicht von einer Jagd auf irgendwelche Hintermänner. Er demonstrierte keine militärische Entschlossenheit, wies niemandem die Schuld zu, er forderte auch keine Gesetzesänderungen. Stoltenberg war nicht aktionistisch, nicht affektgesteuert, sondern in seiner Fassungslosigkeit wohltuend klug und besonnen. Sein Verhalten war ein Zeugnis von guter politischer Führung. nach Michael Schlieben M4 Terrorismus Terrorismus unterscheidet sich von der gewöhnlichen Kriminalität dadurch, dass gewaltsame Aktionen wie Bombenanschläge, Mord, Flugzeugentführungen und Geiselnahmen zur Förderung politischer Fernziele (Herstellung einer neuen ge sellschaftlichen oder politischen Ordnung) vorgenommen werden. Unmittelbarer Zweck der Aktion kann etwa die Freilassung politischer Ge sin nungs freunde oder die Schaffung eines Klimas der Un sicherheit in der Bevölkerung sein, das nach Auf fassung der Terroristen für den Sturz der alten Ordnung günstig ist. Auf internationaler Ebene wurde versucht, durch besondere Abkommen über Flugzeugentführun g en oder Sabotageakte gegen Flugzeuge eine Pflicht zur Auslieferung oder Bestrafung der Terroristen durchzusetzen. Die Europäische Konvention gegen den Terror von 1976 sieht für die Staaten des Europarats eine Zusammenarbeit in der Bekämpfung des Terrors vor. Ausdrücklich ist bestimmt, dass Terror nicht als politische Straftat von der Auslieferungspflicht ausgenommen bleiben soll. Schülerduden Politik, S. 404 IN F O Ein Mord an der Freiheit Am 22.7.2011 tötete ein Attentäter in Norwegen zuerst durch eine Bombe in Oslo acht Menschen und erschoss dann auf einer Ferieninsel 69 Jugendliche. Der Massenmörder von Utøya und Oslo war der erste antimuslimische Terrorist. Seine Inspiration, soweit bekannt, wurzelt in der Wahnidee von einer angeblich drohenden Islamisierung, wie sie Rechtspopulis ten europaweit beschwören. Der 22. Juli ist damit das 9/11 des antiislamischen Terrorismus. Damals gelang al-Qaida als Netzwerk ein unfassbarer Terroranschlag. Jetzt versucht ein Einzeltäter durch seine Tat ein Netzwerk zu begründen. Kann das gelingen? Die Anschläge von Norwegen stellen ein Fanal dar, das weit über Skandinavien hinauswirkt. Das liegt an ihrer Kaltblütigkeit und der beispiellosen tödlichen Menschenjagd. nach Christian Denso, S. 3 M3 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d s C .C . B u c h n e r V e rl a s | |
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