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Heilige Kriege 139 Vergleiche die beiden auf den Bildern dargestellten Situationen. ➜ M1, M2 Mit welchen Mitteln gelang es Papst Urban, die Ritter davon zu überzeugen, Jerusalem zu erobern? ➜ M3 Suche Gemeinsamkeiten von Papst Urbans Aufruf zum Kreuzzug und der Rechtfertigung des Djihad durch die Hamas. ➜ M2, M3 Fasse die wesentlichen Bedeutungsinhalte zum Be griff „Djihad“ zusammen. Recherchiere dazu auch Aussagen aus dem Koran: Sure 9. 29; Sure 9. 11-112, Sure 22. 77, 78 ➜ M4 Glossar: Fünf Säulen des Islam, Konzil, Kreuzzüge, Omar Abdel Rahman, Prophet, Sure, Urban II. 1 2 3 4 A u fg a b e n 5 10 15 20 25 30 35 40 45 Djihad – Kampf für den Frieden Der Begriff „Djihad“ taucht in westlichen Medien häufig dann auf, wenn ein islamistischer Terrorist seinen Selbstmordanschlag mit dem Koran begründet. Dagegen protestieren Muslime in aller Welt, weil dadurch die Glaubensvorstellungen des Islam durch menschenverachtende Mordtaten missbraucht werden. Nach einer islamischen Überlieferung kamen die Ge fährten Muhammads triumphierend aus einer Schlacht zurück, als der Prophet zu ihnen sagte: „Gut, diese Schlacht ist gewonnen. Das war aber nur der kleine Djihad, nun beginnt der große Djihad.“ Djihad bedeutet „Anstrengung“ und „Kampf“. Mit dem „Großen Djihad“ ist Selbstüberwindung ge meint, frei könnte man den Begriff als „Kampf gegen den inneren Schweinehund“ übersetzen. Also ist Djihad zunächst ein ethisches Prinzip, eine Art moralische Aufrichtung. Die meisten Muslime verstehen unter Djihad den Einsatz für eine gute Sache. Jede Anstrengung wird als Djihad bezeichnet, vor allem, wenn damit Entbehrungen verbunden sind, wie etwa beim Universitätsstudium. Wenn Djihad Kampf mit der Waffe bedeutet, handelt es sich um den „Kleinen Djihad“. Voraussetzung für diesen Djihad ist, dass Gläubige (das schließt Juden und Christen ein) an der Ausübung ihrer Religion gehindert werden. Also darf nicht jeder Krieg, nicht einmal jeder Verteidigungskrieg, als Djihad bezeichnet M4 werden. Überall in der Welt sind Muslime schnell aufgebracht, wenn Nichtmuslime den Begriff Djihad als „Heiligen Krieg“ übersetzen. Auf keinen Fall wollen sie den Islam als militante Religion verstanden wissen, vielmehr sei der Islam eine Religion des Friedens. In den 1970er-Jahren entstand eine neue „Schule“, die eine andere Sicht des Islam propagierte. Darin be hauptete Omar Abdel Rahman, die Überlieferung vom „Kleinen“ und „Großen Djihad“ sei erfunden, der Prophet habe so etwas nie gesagt. Djihad bedeute nur eines, nämlich zur Waffe zu greifen und die Ungläubigen aufzufordern, den Glauben anzunehmen oder sich zu ergeben und muslimischer Herrschaft unterzuordnen. Er fügte seinen eigenwilligen Erläuterung en die historisch unhaltbare Behauptung zu, der Islam habe sich stets nur mit der Waffe durchgesetzt. Er schwe rend kommt hinzu, dass eine neue Generation von Ungebildeten herangewachsen ist, Millionen von Jugendlichen, denen nicht nur eine or dentliche Schul bildung fehlt. Sie haben auch über ihre angestammte islamische Religion kaum etwas erfahren. Bei Menschen, die nie von dem berühmten Ausspruch des Propheten über die fünf Säulen gehört haben, fällt es den Djihadisten nicht schwer, einen sechsten Pfeiler hinzuzudichten. nach Khalid Duran, S. 11 N u r zu P rü fz w e c k e E g e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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