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Das Judentum 159 Wiederhole dein Grundwissen zum Judentum, indem du alle Wörter nachschlägst, die die jüdische Religion charakterisieren, wie beispielsweise koscher, Schabbat, Mitzwa … ➜M1 Erarbeite das Menschenbild im Judentum und im Christentum. Halte dein Ergebnis in Form einer Ta bel le fest und ergänze die Spalte der Merkmale. ➜M1 Lies das gesamte Interview und benenne Ursachen und Gründe, warum das Verhältnis zwischen Judentum und Islam in besonderer Weise schwierig und auch belastet ist. Glossar: Abraham, a priori, David, Esra, Jesus von Nazareth, Jom Kippur, Kabbala, Kant, koscher, Messias, Mitzwa, Moses, Noachidische Gebote, orthodox, Rabbiner, Schabbat, Talmud, Tora, Tschuwa 1 2 3 A u fg a b e n 70 75 80 85 90 95 100 105 110 115 120 125 rungen oft unerfüllbar erscheinen. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ etwa ist eine so unglaublich hohe Anforderung, dass ich ohne Beiblatt gar nicht weiß, wie ich sie bewältigen kann. Was bedeutet das Gebot? Wie geht ein Masochist damit um? Soll er den anderen prügeln? • Ist das christliche Friedensideal zu abstrakt? In seiner üblichen Weise ist ein solch hehres Ideal nicht realisierbar. Das Judentum ist da, wenn Sie so wollen, viel kantianischer: Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu, steht schon im Talmud. Bei Kant verläuft diese Handlungsanweisung horizontal, im Judentum auch vertikal, indem sie Gott als Ursprung des Gebotes mit einschließt. Das Hauptprinzip der Tora ist der Frieden. Man grüßt mit Schalom, Frieden, jedes Gebet schließt mit diesem Wunsch. Allein den Begriff nenne ich pro Tag mindestens zehnmal. nach Jochen Förster, S. 19ff Wie kann ich Fehler wiedergutmachen? Wir unterscheiden zwei Sorten von Fehlern – gegenüber Menschen und Gott. Wenn ich etwa den Schabbat falsch feiere oder unkoscher esse, ist das eine Sache zwischen mir und Gott. Wenn ich meinen Nachbarn bestehle, ist das zunächst mal eine Sache zwischen mir und ihm. Wenn ich also ein Gesetz breche gegenüber Gott, kann ich dies auf verschiedene Weise wiedergutmachen: durch Gebet oder Fasten etwa. Am Jom Kippur, dem jüdischen Feiertag der Versöhnung, essen wir nicht, trinken nicht, beten fast nur, haben keinen ehelichen Kontakt, kurz: geben dem Körper keine Chance, Falsches zu tun. Es ist ein Symbol, Gott zu sagen: Tut mir leid. Eine Art von Tschuwa, von Rückkehr auf den richtigen Weg. Wenn ich einem Menschen gegenüber fehle, ist es meine erste Pflicht, mich mit ihm zu versöhnen. Wir haben hierzu eine praktische Faustregel – sich dreimal ernsthaft zu entschuldigen reicht. Ein frommer Mensch probiert es natürlich öfter. • Die Helden des Judentums, von Abraham, Moses und David bis Esra, begehen jede Menge Fehler. Der Fleisch gewordene Übermensch Jesus Christus hingegen ist ohne Fehl und Tadel. Welche Folgen hat das für die Religion selbst? Es trägt unter anderem dazu bei, dass das Christentum eine idealistischere, das Judentum eine realistischere Religiosität ausprägt. Indem ich mich an Figuren orientiere, die in ihrem Leben zweifelten, gestrauchelt sind, aber trotzdem am Ende das Richtige getan haben, fühlen wir uns als Juden nie außen vor. Es gibt immer ein Zurück. Bis zum Tag des Todes besteht die Fähigkeit zur Tschuwa. An eine Überfigur hingegen reiche ich nie heran. • Nach protestantischer Sichtweise ist der Mensch zur Sünde verdammt. Das Judentum umfasst als Lebensplan alle Bereiche und ist als solches sehr praktisch. Ich persönlich achte genau darauf, in welcher Reihenfolge ich mir die Schuhe binde. Erst den rechten, dann den linken, dann mache ich den linken zu und dann den rechten. Der Grund liegt in der Kabbala – rechts und links bezeichnen gewisse Aspekte von Gott. Dieser alltägliche Übertrag fehlt mir im Chris tentum. Es ist solchermaßen idealisiert, dass seine FordeGeben Sie in das Suchfeld folgenden Mediencode ein: 6579-04 Judentum Christentum Verhältnis Gott – Mensch Verhältnis Mensch zu Mensch Verhältnis Körper und Geist ... N u r zu P rü fz w e c k e E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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