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Gewissen wahrnehmen 63 Erarbeite aus dem Song die Merkmale des Gewissens. Welche Merkmale treffen zu? Welche müsste man noch ergänzen? ➜M1 Oft werden Gewissenskonflikte als Engelchen und Teufelchen rechts und links auf der Schulter sitzend dargestellt. Das Engelchen stellt die Stimme des Gewissens dar. Wofür könnte die Figur des Teufelchens stehen? ➜M2 Analysiert in Gruppen die Fallbeispiele und erarbeitet Ratschläge für das Handeln. ➜M3 Erläutere Vorund Nachteile von Schuldgefühlen. Warum ist es wichtig, sich selbst verzeihen zu können? ➜M4 Wie erklärt Savater den Ursprung der Gewissensbisse? ➜M5 1 5 2 3 4 A u fg a b e n 5 10 15 20 5 10 15 20 25 dagegen etwas sehr Schönes gemalt hat, erklärt er sofort: „Ich habe es ganz allein gemacht, niemand hat mir geholfen!“ Genauso wollen wir als Erwachsene immer frei sein, das Verdienst für das, was wir erreicht haben, uns selbst zuschreiben, aber wir be kennen uns lieber als „Sklaven der Umstände“, wenn unsere Handlungen nicht sonderlich glorreich sind. Fernando Savater, S. 86f Schuldgefühle Peter B. (Psychologe): „Schuldgefühle oder ,Gewissensbisse‘ stellen sich ein, wenn wir gegen unser Gewissen gehandelt haben. Auch wenn wir uns damit nicht besonders gut fühlen, Schuldgefühle haben durchaus ihren Sinn. Sie zwingen dazu, sich mit dem, was wir getan haben, kritisch auseinanderzusetzen. Zudem halten uns Schuld gefühle dazu an, die eigenen Werte noch einmal zu überdenken. Und sie lassen uns erahnen, wie andere Menschen das Geschehene vielleicht beurteilen werden, und geben uns damit Gelegenheit zu Reue und Wiedergutmachung.“ nach Rita Sandbrink, S. 71 Modernisierung des Frauenlebens „Jeder kennt Schuldgefühle und fast jeder hat sie. Man kommt nur schwer gegen sie an. Sie können unser Leben zur Hölle machen und uns den inneren Frieden rauben. Sie machen uns manipulierbar und gefügig bis hin zur völligen Selbstaufgabe. Mit quälenden Gedanken wie ,Hätte ich doch nur ...‘, ,Wie konnte ich nur ...‘, ,Ich hätte ... sollen‘ zermürben und lähmen wir uns.“ nach Dr. Doris Wolf Freiheit und Gewissen Woher kommen die Gewissensbisse? Für mich ist das ganz klar: aus unserer Freiheit. Wenn wir nicht frei wären, könnten wir uns für nichts schuldig fühlen (und natürlich auch nicht stolz) und würden die Ge wissensbisse vermeiden. Deshalb versuchen wir, wenn wir wissen, dass wir etwas Schändliches getan haben, uns damit zu rechtfertigen, dass wir nicht anders han deln konnten, dass wir nicht wählen konnten: „Ich habe nur die Befehle meiner Vorgesetzten ausgeführt“, „Alle machen es genauso“, „Ich habe den Kopf verloren“, „Es ist stärker als ich“, „Ich war mir nicht be wusst, was ich tat“. Genauso schreit der kleine Junge weinend, wenn das Marmeladenglas, das er oben aus dem Regal holen wollte, zu Boden fällt und zerbricht: „Ich bin es nicht gewesen!“ Er schreit es genau deshalb, weil er weiß, dass er es gewesen ist; wäre es nicht so, würde er sich nicht die Mühe machen, etwas zu sagen, und würde vielleicht sogar lachen. Wenn er M5 M4 Gewissen Philosophisch versteht man unter Gewissen die allgemeinen moralischen Überzeugungen einer Person, die in ihrer Gesamtheit jene Urteilsbasis bereitstellen, von der aus das Individuum moralische Normen (u. a. für eigene Handlungen) zweifelsfrei annehmen kann. In der Diskussion u. a. über die Verbindlichkeit der Gewissensüberzeugungen und -urteile stellen sich drei Fragenkreise als zentral heraus: 1. Lassen sich moralische Urteile, die unter Be ru fung auf das Gewissen gefällt werden, immer rechtfertigen (Unfehlbarkeit des Ge wis sens)? 2. Muss man dem Gewissen immer folgen (Gewissenszwang)? 3. Darf man andere Individuen zu Handlungen gegen ihre Gewissensüberzeugungen (z. B. durch rechtliche Normen) zwingen (Gewissensfreiheit)? Schülerduden Philosophie, S. 163 IN F O N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m e s C .C . B u c h n r V e rl a g s | |
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