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Sterbende und ausgestorbene Berufe – die letzten ihrer ArtM 3 [Der] Stellmacher, auch Wagner oder Radmacher […] stellte die Räder, aber auch ganze Wagen und andere Geräte aus Holz her. Im Eisenbahnboom des späten 19. Jahrhunderts waren Stellmacher als Waggonbauer noch begehrt. Auch in den ersten Jahren der Autoindustrie. Seit der Einführung industrieller Fließbandfertigung stirbt die Stellmacherei aus. […] [Ein Harzer] sammelte in den Wäldern Baumharz, das zur Herstellung von Teer und Terpentin notwendig war. Dafür musste er die Rinde der Bäume teilweise entfernen und den Stamm so einschneiden, dass er das Harz auff angen konnte. Auf ähnliche Weise wird [heutzutage nur noch] in Südostasien […] Kautschuk gewonnen. [Der] Haderlump wanderte durchs Land und suchte alte Kleidung und Stoff reste zusammen. Leinenstoff e waren bis ins 18. Jahrhundert der einzige Rohstoff zur Herstellung von Papier. Durch die Industrialisierung der Textilienherstellung und die Ausbreitung der Papierherstellung aus Holz, verlor die Lumpensammlerei an Bedeutung. […] Längst ausgestorben ist [der] wichtige, aber dennoch als „unehrlich“ empfundene Beruf [Türmer]. Türmer nannte man im Mittelalter den Wächter, der von einem Turm aus die Stadt und die Umgebung beobachtete. Er musste vor Hausbränden und anderen Unfällen, aber auch vor herannahenden feindlichen Soldaten und Räuberbanden warnen. […] Bücher und andere gedruckte Texte wurden bis in die 1990er Jahre mit Bleisatz-Druckvorlagen hergestellt. Jahrhundertelang geschah das per Hand aus dem Setzkasten. Im 20. Jahrhundert meist mit der Linotype-Setzmaschine. Seit 1998 gibt es den Beruf nicht mehr. Als Nachfolger gilt der Beruf des Mediengestalters. Nach: Wirtschaft swoche online, 27.2.2013 5 10 15 20 25 5 10 30 35 Die Produktion von Gütern in einer Volkswirtschaft kann theoretisch drei unterschiedlichen Bereichen (Wirtschaft ssektoren) zugeordnet werden: Tertiärer Sektor (Dienstleistungen): Zum tertiären Sektor gehören alle Wirtschaft szweige, die Dienstleistungen, also immaterielle Güter produzieren. Dazu zählen z. B. Handel, Verkehr, Tourismus, Hotel und Gaststättengewerbe, Banken, Versicherungen, Verwaltung und freie Berufe. 15 Primärer Sektor (Urproduktion): In diesem Sektor geht es um die Gewinnung der Güter direkt aus der Natur. Dazu zählen die Landund Forstwirtschaft , die Jagd und Fischerei sowie der Bergbau. Sekundärer Sektor (Weiterverarbeitung): Hier werden die im primären Sektor beschaff ten Güter weiterverarbeitet bzw. veredelt. Zum sekundären Sektor zählen Industrie und Handwerk. Ein Haderlump auf der Suche nach Stoff resten 39 82002_1_1_2015_036_061_Kapitel2.indd 39 15.05.15 11:01 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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