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Aufgabe Position A: Sündenfall Mindestlohn Das für Politiker off enbar süße Gift des Mindestlohns bedeutet eine weitere Gefährdung der Sozialen Marktwirtschaft . Die Vorgabe von gesetzlichen Mindestlöhnen durch den Staat stellt schon einen Bruch der Tarifautonomie dar, nämlich das Prinzip, dass Löhne grundsätzlich zwischen Gewerkschaft en und Unternehmerverbänden ausgehandelt werden – ohne Einmischung des Staates. Hier fällt die scharfe Trennlinie zwischen Staat und Wirtschaft . Den Tarifparteien wird das Heft des Handelns aus der Hand genommen. Außerdem besteht die Gefahr, dass ein zu hoch festgelegter Mindestlohn Arbeitslosigkeit im Niedriglohnsektor verursacht: Liegt der Lohn über dem „Gleichgewichtspreis“ für Arbeit, entsteht ein Angebotsüberhang an Arbeit und damit Arbeitslosigkeit. Nach: Karen Ilse Horn, Die Soziale Marktwirtschaft . Alles, was Sie über den Neoliberalismus wissen sollten, Frankfurt 2010, S. 141 Die Diskussion um den MindestlohnM 1 Position B: Mindestlohn ist soziale Notwendigkeit Das Angebotsverhalten eines Arbeitnehmers kann von dem Verhalten des Anbieters eines anderen Gutes abweichen. Die Anbieter eines „normalen“ Gutes werden bei sinkenden Preisen weniger anbieten. Ist das Angebot an Arbeit groß und sinkt der Preis für das „Gut“ Arbeit (z. B. der Stundenlohn) daher unter ein gewisses Niveau, so müssen die privaten Haushalte mehr Arbeit anbieten, um das Existenzminimum zu sichern. Dies ist einer der ökonomischen Gründe für das Phänomen der Kinderarbeit und hohe Arbeitszeiten bei Löhnen unter dem Existenzminimum in der industriellen Revolution, aber auch in vielen Entwicklungs und Schwellenländern unserer Zeit. Nach: Karen Ilse Horn, Die Soziale Marktwirtschaft . Alles, was Sie über den Neoliberalismus wissen sollten, Frankfurt 2010, S. 141 Führen Sie eine moderierte Diskussion zum Thema Mindestlohn durch. Beziehen Sie dabei die Strukturprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft und die Darstellung im Marktmodell mit ein. 5 10 15 Stundenlohn Lohnhöhe, die gerade das Existenzminimum deckt angebotene Arbeit (in Stunden) Arbeitsangebot der Arbeitnehmer 5 10 15 95 Anwendung und Transfer 82002_1_1_2015_062_095_Kapitel3.indd 95 15.05.15 11:06 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc h er V er la gs | |
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