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235 5 10 5 10 15 20 Q4 Revolution? Auf einem Parteitag der Sozialdemokratischen Partei sagt August Bebel 1891: Was aber im Zeitalter der Repetiergewehre und der Maximgeschütze in einer Revolution, die höchstens ein paar Hunderttausend Köpfe machten, geschehen würde, das ich schon neulich in Dresden ausgesprochen: Wir würden wie die Spatzen jämmerlich zusammengeschossen. Wir sind in der Erringung des letzten Ziels auf ganz neue Wege und neue Mittel angewiesen. Die bürgerliche Gesellschaft arbeitet so kräftig auf ihren eigenen Untergang los, dass wir nur den Moment abzuwarten brauchen, in dem wir die ihren Händen entfallende Gewalt aufzunehmen haben. Nach: Ilse Fischer und Werner Krause: August Bebel 1840-1913. Ein Großer der deutschen Arbeiterbewegung (Ausstellungskatalog), Köln 1988, S. 213 f. Q3 Aus einem Wahlprogramm Die Sozialistische Arbeiterpartei, die spätere SPD, fordert in ihrem Wahlprogramm von 1875 u. a. Folgendes: 1. Allgemeines, gleiches, direktes Wahlrecht, mit geheimer und obligatorischer Stimmabgabe aller Staatsangehörigen vom zwanzigsten Lebensjahr an. Der Wahltag muss ein Sonntag oder Feiertag sein. 2. Direkte Gesetzgebung durch das Volk. Entscheidung über Krieg und Frieden durch das Volk. 3. Volkswehr anstelle der stehenden Heere. 4. Abschaffung aller Ausnahmegesetze; überhaupt aller Gesetze, welche die freie Meinungsäußerung, das freie Forschen und Denken beschränken. 5. Rechtsprechung durch das Volk. 6. Allgemeine Schulpflicht. Unentgeltlicher Unterricht in allen Bildungsanstalten. Erklärung der Religion zur Privatsache. 7. Unbeschränktes Koalitionsrecht1. 8. Einen den gesellschaftlichen Bedürfnissen entsprechenden Normalarbeitstag. Verbot der Sonntagsarbeit. 9. Verbot der Kinderarbeit. 10. Schutzgesetze für Leben und Gesundheit der Arbeiter. Nach: Günter Schönbrunn (Bearb.): Das bürgerliche Zeitalter 1815-1914. Geschichte in Quellen, München 1980, S. 878 f. 1 Koalitionsrecht: Recht zur Gründung von Gewerkschaften und Berufsvereinen 1. Formuliere einen Brief, in dem ein radikaler Anhänger August Bebel (Q4) widerspricht. Nutze dafür auch S. 232/233. 2. Benenne, worauf der Spruch auf der Fahne (Q5) anspielt und weshalb er das tut. 3. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hat sich die Lage der Arbeiter verbessert. Diskutiert, ob das den Kräften in der Arbeiterpartei, die kämpferische Schritte ablehnten, recht gibt. 4. Nenne die Punkte des sozialistischen Wahlprogramms, die ein Konservativer aus der preußischen Elite abgelehnt hätte (Q3). Begründe, warum. 5. Bildet Gruppen mit etwa vier Schülerinnen und Schülern. Sucht euch aus dem Bild Q2 entsprechend viele Personen aus. Schreibt Sprechbzw. Gedankenblasen zu jeder der ausgewählten Personen. Besprecht eure Ergebnisse zunächst untereinander und dann in der Klasse. 6. Informiere dich, welche Punkte des Wahlprogramms Q3 heute verwirklicht sind bzw. welche nicht. Q5 Fahne der Sozialdemokratie Sie entstand um 1870. Q2 „Der Streik“ Gemälde von Robert Koehler, von 1886. Für viele war ein Streik (Arbeitsniederlegung) die letzte Möglichkeit, um Forderungen durchzusetzen. N u r zu P rü fz w c k n E ig e n tu m d e s C .C . B c h n r V e rl a g s | |
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