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281 5 5 10 15 20 25 Q2 Uneingeschränkter U-Bootkrieg? Am 9. Januar 1917 tagt der Kronrat. Er entscheidet darüber, ob der uneingeschränkte U-Bootkrieg wiederaufgenommen werden soll: [Admiral] Holtzendorff sprach zuerst, vom Standpunkt der Marine aus gut und überaus siegesgewiss. England werde in höchstens sechs Monaten am Boden liegen, noch ehe ein Amerikaner das Festland betreten habe; die amerikanische Gefahr schrecke ihn nicht. [Feldmarschall] Hindenburg sprach sehr kurz, betonte eigentlich nur, dass man von der Maßnahme die Einschränkung der amerikanischen Munitionslieferungen erwarten müsse. [Reichskanzler] Bethmann endlich legte in sichtlicher innerer Erregung nochmals die Gründe dar, die ihn bisher zum ablehnenden Votum1 gegen den U-Boot-Krieg über die Grenzen des Kreuzerkrieges2 hinaus bestimmt hätten, vor allem die Besorgnis vor dem baldigen Übertritt Amerikas in die Reihen unserer Feinde mit allen daraus folgenden Konsequenzen. Er schloss aber damit, dass er angesichts der neuerdings veränderten Stellung der O.H.L. und der Erklärungen des Admirals über den Erfolg der Maßnahme seinen Widerspruch fallen lasse wolle. Der Kaiser folgte seinen Ausführungen mit allen Zeichen der Ungeduld und Ablehnung und erklärte dann zusammenfassend, dass somit der unbeschränkte U-Boot-Krieg beschlossen sei. Nach: Wolfgang Lautemann und Manfred Schlenke: Geschichte in Quellen. Weltkriege und Revolutionen 1914-1945, München 31979, S. 54 1 Votum: Urteil, Stimme 2 Kreuzer: Kriegsschiff ge, in dem die Zivilisation selbst auf dem Spiele zu stehen scheint. Aber das Recht ist wertvoller als der Friede, und wir werden für die Dinge kämpfen, die wir stets unserem Herzen zunächst getragen haben – für die Demokratie, für das Recht jener, die der Autokratie1 unterworfen sind, für ein Mitspracherecht bei ihrer Regierung, für die Rechte und Freiheiten kleiner Nationen, für eine allgemeine Herrschaft des Rechts [...]. Nach: Erich Angermann: Der Aufstieg der Vereinigten Staaten von Amerika. Innenund außenpolitische Entwicklung 1914-1957, Stuttgart o. J., S. 7 f. 1 Autokratie: uneingeschränkte Alleinherrschaft Q3 Werben für die Kriegserklärung Am 2. April 1917 bittet der amerikanische Präsident die Abgeordneten im Kongress um Zustimmung zur Kriegs erklärung gegen das Deutsche Reich. Er sagt unter anderem: Die Welt muss sicher gemacht werden für die Demokratie. Wir haben keine selbstischen Ziele, denen wir dienen. Wir verlangen nach keiner Eroberung, keiner Herrschaft. Wir sind lediglich einer der Vorkämpfer für die Rechte der Menschheit. Es ist eine fürchterliche Sache, dieses große friedfertige Volk in den Krieg zu führen, in den schrecklichsten und verheerendsten aller Krie1. Erkläre, warum die USA 1917 dem Deutschen Reich den Krieg erklärten (Q3). 2. Erläutere, welche Folgen für die USA eine Niederlage der Alliierten bedeutet hätte. 3. Ergänze die Argumente in Q2 um diejenigen, die deiner Meinung nach berücksichtigt werden müssen. 4. Nimm Stellung zur Haltung des Reichskanzlers (Q2). Q4 Der gemeinsame Kampf der Alliierten gegen Deutschland Zeichnung von A. Beltrame, 1917. 10 15 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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