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283 5 10 15 20 Q4 „Alle Macht den Sowjets!“ Aus Lenins Revolutionsprogramm, formuliert in den „Aprilthesen“ vom 4. April 1917. 1. In unserer Stellung zum Krieg […] auch nicht die geringsten Zugeständnisse an Vaterlandsverteidigung … 2. Die Eigenart der gegenwärtigen Lage in Russland besteht im Übergang von der ersten Etappe der Revolution, die […] der Bourgeoisie1 die Macht gab, zur zweiten Etappe der Revolution, die die Macht in die Hände des Proletariats und der ärmsten Schichten der Bauernschaft legen muss. […] 3. Keinerlei Unterstützung der Provisorischen Regierung, […]. 5. Keine parlamentarische Republik, […] sondern eine Republik der Sowjets2 der Arbeiter-, Landarbeiterund Bauerndeputierten im ganzen Lande von unten bis oben. Abschaffung der Polizei, der Armee, der Beamtenschaft […]. 6. Beschlagnahmung der gesamten Ländereien der Gutsbesitzer. Nationalisierung des gesamten Bodens im Lande […] Nach: Oskar Anweiler: Die Russische Revolution 1905-1921, Stuttgart 1971, S. 37 f. 1 Bourgeoisie: Begriff siehe S. 232 2 Sowjets: dt.: Räte 1. Vergleiche die Bilder Q1 und Q2 und beurteile mithilfe des Verfassertextes soziale Probleme in Russland um 1914. 2. Lenins Haltung gegen die Provisorische Regierung war den deutschen Behörden bekannt. Spielt in einem Rollenspiel folgende Szene: Zwei hohe Beamte sollen die Reichsregierung bei der Frage beraten, ob Lenin unterstützt werden soll. Der eine Berater ist dagegen, der andere dafür. Welche Gründe könnten sie vorbringen? 3. Entwickelt eine Szene, in der ein Agitator (Propagandaredner) den Analphabeten auf dem Land Lenins Aprilthesen erläutert und zur Revolution im Sinne Lenins aufruft. Stellt dar, wie sich die Bauern dazu verhalten. 4. Beurteile, warum Lenins Thesen im Lauf des Jahres 1917 immer größeren Anklang in der russischen Bevölkerung fanden. 5. Untersucht anhand des Verfassertextes und von M1 Einzelheiten und Unterschiede zwischen Februarrevolution und Oktoberrevolution in Russland 1917 (Handelnde, Vorbereitung, Durchführung, Dauer, Ergebnis). Manche Historiker bezeichnen die Ereignisse des 25./26. Oktober nicht als Revolution, sondern als Putsch (gewaltsame Machtübernahme). Nehmt Stellung dazu. Lesetipp: Karla Schneider: Die Geschwister Apraksin: Das Abenteuer einer unfreiwilligen Reise, München 2011 (Der ausschweifende Roman erzählt die Geschichte von fünf Geschwistern, die in den Wirren der Oktoberrevolution 1917 plötzlich ganz auf sich gestellt sind. Auf ihrer abenteuerlichen Reise durch Russland lernen sie viele verschiedene Menschen und Ansichten kennen.) Q3 Die Ankunft Lenins in Petrograd Foto vom 3. April 1917. Die deutsche Reichsregierung hatte Lenin, dem Führer der Bolschewiki, die Rückkehr aus dem Exil in der Schweiz nach Russland ermöglicht. Sie wollte dadurch die russische Regierung schwächen. Nach achttägiger Zugreise über Deutschland, Schweden und Finnland erreichte Lenin Petrograd. Einen Tag später veröffentlichte er seine „Aprilthesen“. 10.00 Die Bolschewiki verkünden den Sturz der Regierung. 21.00 Militärischer Angriff auf das Winterpalais, den Regierungssitz 23.00 Eröffnung eines gesamtrussischen Sowjetkongresses. Die Mehrheit der Delegierten, Gegner der Bolschewiki, verlassen aus Protest den Saal. Lenins Anhänger bilden nun die Mehrheit. 1.00 Verhaftung der Minister der Provisorischen Regierung 2.30 Bekanntgabe dieser Verhaftung vor dem Sowjetkongress. Lenin ruft die Sowjetrepublik aus. Bei diesem Aufstand gibt es 6 Tote in Petrograd. M1 Die „Oktoberrevolution“ Einheiten von bolschewistischen Soldaten und Arbeitern stürzten am 25. und 26. Oktober 1917 nach einem Plan die russische Regierung: 1.00 Besetzung des Hauptpostamtes 2.00 Besetzung des Elektrizitätswerks und der Bahnhöfe 6.00 Besetzung der Staatsbank 7.00 Besetzung des Telefonamtes Der Ministerpräsident verlässt Petrograd, um militärischen Schutz zu organisieren. N u r zu P rü fz w c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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