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67 Q2 „Früher war alles besser?“ Augustin Valerius (1531-1606) war Priester und Staatsmann in Venedig. 1563 verfasste er folgenden Text, um dem venezianischen Adligen Aloisio Contarini die Bedeutung der Antike zu verdeutlichen: Bei den Griechen und den Römern waren die Begabung und der Fleiß so groß und die Gelehrtheit in jedem Bereich der Wissenschaften so herausragend, dass von ihnen alle Künste und Wissenschaften, die zu einem freien und vornehmen Menschen passen, erfunden und in sehr stilvoll geschriebenen Werken überliefert worden sind. […] Sollen wir aber, die wir in dieser Zeit geboren sind, nur die Weisheit der Alten bewundern und wie Dummköpfe […] niemals wagen, 5 10 1. Wie sollen die Menschen laut Valerius (Q2) mit den Leistungen der Antike umgehen? Arbeite heraus, was dies konkret für die Wissenschaften (z. B. Medizin, Mathematik oder Philosophie) und Künste (z. B. Malerei oder die Baukunst) bedeutet. 2. Erläutere, warum Bibliotheken für die damaligen Fürsten nicht nur als Ansammlung von wertvollen Büchern wichtig waren. 3. Viele Städte bauen auch heute große Stadtbibliotheken. Überlege, welche Bedeutung sie für die Städte auf der einen Seite und für die Stadtbewohner auf der anderen Seite haben. Vergleiche dies mit der Bedeutung von Renaissance-Bibliotheken. Q3 Renaissance-Bibliothek Die abgebildete Bibliothek gehört zu El Escorial, das etwa 45 Kilometer von der spanischen Hauptstadt Madrid entfernt ist. Diese gewaltige Schlossund Klosteranlage ließ der spanische König erbauen. Begonnen wurde sie 1563, fertiggestellt 1584. selbst etwas zu denken oder zu schreiben, und unsere Zeit nur damit zuzubringen, dass wir die Schriften anderer begreifen? Überhaupt nicht. Stattdessen müssen wir mit größtem Eifer und Sorgfalt die Autoren von den Wissenschaften, mit denen wir uns von Kindheit an beschäftigt haben, lesen. Wenn wir ihre Ansicht erfahren haben, müssen wir genau überlegen: Können wir sie an Fleiß übertreffen oder uns für unsere Zeitgenossen nützlich sein, indem wir die Schriften erläutern und für die Nachwelt ein Werk hinterlassen. Karl Müllner: Reden und Briefe italienischer Humanisten. Nachdruck der Ausgabe Wien 1899, München 1970, S. 281 f. (übersetzt und vereinfacht von Markus Brogl) 1 Tor: dummer Mensch 15 20 Lesetipps: Susanne Rebscher: Leonardo da Vinci, Bindlach 2008 (Informatives Sachbuch über Leonardo da Vinci und seine Zeit) Luca Novelli: Leonardo da Vinci, der Zeichner der Zukunft, Würzburg 2007 (Unterhaltsam illustrierte und aus der Sicht Leonardos geschriebene Biografi e über den Universalgelehrten der Renaissance) N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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