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113 Hilfen in der Not Karl Anton Oskar Henschel kümmerte sich um seine Beschäftigten. Bereits 1863, rund 20 Jahre vor der gesetzlichen Regelung, richtete er eine Fabrikkrankenkasse ein. Im Jahre 1866 folgte eine Invaliden-, Witwenund Waisenkasse für seine Arbeiter. Mit dem Bau von Arbeiterwohnhäusern wurde 1867 begonnen. Nach 1887 half ein „Henschelfonds“ unverschuldet in Not geratenen Arbeitern und Angestellten. Eine Frau an der Spitze Als Karl Anton Oskar Henschel 1894 starb, übernahm seine Frau Sophie die Leitung der Firma. Ihr Mann hatte das in seinem Testament bestimmt. Er traute ihr die Aufgabe zu, denn er war mit Sophie seit 1862 verheiratet und hatte sie schon früh in die Unternehmensführung einbezogen. Frau Henschel leitete den großen Betrieb, gestützt auf ein zweiköpfiges Direktorium, sechs Jahre allein, und weitere zwölf Jahre gemeinsam mit ihrem 1873 geborenen Sohn Karl Anton Theodor. Und das mit Erfolg: Sie investierte kräftig und ließ neue Lokomotiventypen bauen. Die Zahl der verkauften Henschel-Loks wuchs ebenso wie die der Beschäftigten. Soziale Leistungen Betriebliche Sozialpolitik war Sophie Henschel, die sich auch im konservativen „Vaterländischen Frauenverein” engagierte, Verpflichtung: Sie verbesserte die Leistungen bestehender Einrichtungen und ergänzte sie wesentlich. Sie un terstützte Langzeitkranke, ließ weitere Werkswohnungen errichten und schuf 1899 eine neue Beamten-Pensionsund Witwenund Waisenkasse. Sie sorgte für freie ärztliche Behandlung der Angehörigen ihrer Mitarbeiter 2 Der Lokomotiv-Montierwerkstatt der Firma Henschel & Sohn in Kassel. Fotogravüre (Ausschnitt), um 1910. und zahlte für deren Kinder Freiplätze in Erholungsstätten. In der „Konsumanstalt“ gab es verbilligte Kohlen und Kartoffeln. 1902 ließ Sophie Henschel ein „Wohlfahrtshaus“ mit Badeanstalt, Klein kinderschule, Haushaltungsschu le und Vereinssaal für den 1898 gegründeten Werkschor bauen. Drei Jah re später stiftete sie eine Fortbildungsschule für Lehrlinge. Erst nach ihrem 70. Geburtstag 1911 zog sich Sophie Henschel aus der Firmenleitung zurück. Ihr Sohn Karl Anton Theodor Ferdinand dehnte die Aktivitäten der Firma in das Ruhrgebiet aus und führte sie bis 1924. 4743_113_128_q7.qxd 12.08.2016 8:05 Uhr Seite 113 Nu r z P rü fzw ec ke n Ei g nt um d e C .C .B uc hn er V er la gs | |
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