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151 1871 König Wilhelm I. von Preußen wird während des Deutsch-Französischen Krieges im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen (18. Januar); Gründung des Deutschen Kaiserreiches. 1878 Mit dem „Sozialistengesetz“ will Bismarck die Arbeiterbewegung ausschalten. 1883-89 Bismarck schafft mit der gesetzlichen Einführung der Kranken-, Unfall-, Invaliditätsund Altersversicherung das erste moderne System sozialer Sicherheit. Die deutsche Nationalbewegung forderte auch nach der gescheiterten Revolution von 1848/49 die Einigung der deutschen Staaten. 1862 wurde Otto von Bismarck preußischer Ministerpräsident. Nach erfolgreichen Kriegen gegen Dänemark und Österreich verleibte Preußen sich zahlreiche deutsche Staaten ein und gründete den Norddeutschen Bund. Die süddeutschen Staaten näherten sich Preußen durch Militärbündnisse an. Den Streit um die Thronbesteigung eines Hohenzollern-Prinzen in Spanien nutzte Bismarck, um den französischen Kaiser Napoleon III. zu einer Kriegserklärung zu provozieren. Unter Führung Preußens gewannen die deutschen Staaten den Krieg. Nach Verhandlungen mit den Fürs ten wurde das Deutsche Reich gegründet. An der Spitze des neuen Bundesstaates stand Kaiser Wilhelm I. Bismarck vertrat die Interessen der Monarchie. Im „Kulturkampf“ unterdrückte er den Einfluss der katholischen Kirche auf die Politik. Dabei war er ähnlich erfolg los wie bei seinem Bemühen, durch das „Sozialistengesetz“ die Arbeiterbewegung auszuschalten. Mit seiner Sozialgesetzgebung schaffte er es nicht, die Arbeiter politisch an das Kaiserreich zu binden. Bismarcks Außenpolitik zielte darauf, Frankreich zu isolieren und ÖsterreichUngarn, Italien und Russland durch Bündnisse an Deutschland zu binden. Nach der Thronbesteigung Kaiser Wilhelms II., einem Enkel der Königin Victoria von England, gewann das Militär mehr Einfluss auf die Außenpolitik. Im Kaiserreich organisierten sich immer mehr Frauen, um für Bildung und politische Rechte (Wahlrecht) zu kämpfen. Eine der Vorkämpferinnen der Frauenbewegung war Louise Otto-Peters. Frauen wie Bertha von Suttner setzten sich für die Friedensbewegung ein. Um 1900 begann der „Aufbruch in die Moderne“. Das französische Forscher ehepaar Marie und Pierre Curie und der deutsche Physiker Wilhelm C. Röntgen trugen mit ihren Forschungen zur Radio aktivität zu den Grundlagen der Atomund Kernphysik bei. Um diese Zeit machte sich der medizinische Fortschritt bemerkbar. Die Lebens er wartung der Menschen stieg. Dazu hatten die Arbeiten von Robert Koch und Alexander Fleming beigetragen. Die Entwicklung einer leis tungsfähigen Kommunikationstechnik, zu der Telefon und Radio zählten, prägten die technisch-wissenschaftliche Entwicklung der Zeit mit. Um die Jahrhundertwende wurden auch die Weichen für das Zeitalter des Automobils und der Luftfahrt gestellt. Die deutschen Automobilbauer Carl Friedrich Benz und Gottlieb Daimler sowie die amerikanischen Flugpioniere Wright beeinflussten die Entwicklung. Auch in der Architektur, Kunst und Literatur wurden um 1900 die Weichen neu gestellt. Architekten wie Walter Gropius oder Maler wie Max Liebermann prägten die Entwicklung mit. Antisemitismus, Kulturkampf, Parlament, Rassismus, Sozialistengesetz, Sozialgesetzgebung, Zionismus Wichtige Begriffe Portal des Ernst-Ludwig-Hauses auf der Mathildenhöhe in Darmstadt. Foto von 2000. 1899 legten Mitglieder einer Künstlerkolonie dem Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt den Plan zur „Errichtung einfacher und reicher ausgestatteter Familienhäuser“ vor. Der Großherzog unterstützte den Plan und stellte dafür seine ehemalige Parkanlage auf der Mathildenhöhe zur Verfügung. In der Mitte der Siedlung wurde das abgebildete Haus 1900/1901 errichtet. Es war Atelier der Künstler und Werkstätte der Handwerker. Heute ist es Museum. Entworfen hat den Bau Joseph Maria Olbricht (1867-1908); er zählt zu den produktivsten Architekten des Jugendstils. 4743_145_160_q7.qxd 12.08.2016 8:09 Uhr Seite 151 Nu r z u P üf zw ec ke n Ei g um d e C .C .B u hn er V er la gs | |
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