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195 1914 Der Erste Weltkrieg beginnt mit den Kriegserklärungen Österreich-Ungarns gegen Serbien (28. Juli) und des Deutschen Reiches gegen Russland (1. August). 1917 Die USA treten in den Krieg ein; in Russland wird durch die Oktober-Revolution eine „Diktatur des Proletariats“ errichtet. 1918 Nach dem militärischen Zusammenbruch des Deutschen Reiches beginnt die deutsche Regierung Waffenstillstandsverhandlungen mit den Alliierten; die November-Revolution beendet die Monarchien im Deutschen Reich. 1919 Der Versailler Vertrag legt die Grundlagen für die europäische Nachkriegsordnung fest. Im letzten Viertel des 19. Jh.s wetteiferten die Großmächte um den Besitz von Kolonien vor allem in Afrika und Asien. Die Gründe für die imperialis tische Politik waren in erster Linie wirtschaftlicher und militärischer Natur. Teilweise sollte auch Siedlungsraum für die wachsende Bevölkerung geschaffen und von sozialen Konflikten im Inneren abgelenkt werden. Außerdem wurde der Imperialismus in Europa mit der vermeintlichen Überlegenheit der weißen Rasse gerecht fertigt. Die Kolonialherrschaft zerstörte alte Kulturen, überlieferte Wirtschaftsformen und bestehende Grenzen. Widerstand gegen die Fremdherrschaft wurde unterdrückt oder niedergeschlagen. Unter Kaiser Wilhelm II. strebte das Deutsche Reich eine Welt machtstellung an. Da Großbritannien, Frankreich und Russland sich von der deutschen Au ßenpolitik bedroht fühlten, legten sie allmählich ihre Kolonialstreitigkeiten bei und sicherten sich Hilfe für den Fall eines deutschen Angriffs zu. Dem Deutschen Reich blieb allein ÖsterreichUngarn als Bündnispartner. Zum Hauptkonfliktgebiet zwischen den europäischen Großmächten wurde nach 1905 der Balkan. Dort waren Österreich-Ungarn und Serbien direkte Gegner, da beide Staaten Gebiete des zerfallenden Osmanischen Reiches beanspruchten. Die Lage wurde verschärft, da Russland Serbien und das Deutsche Reich Österreich-Ungarn unterstützte. Die Ermordung des österreichischen Thron folgerpaares lieferte den Anlass für den Ersten Weltkrieg. Zuvor hatten Politiker und Militärs aller europäischen Großmächte mehr darüber nach gedacht, wie ein Krieg zu gewinnen, nicht wie er zu verhindern sei. Nachdem Österreich-Ungarn den Krieg gegen Serbien begonnen hatte, bestimmten nur noch militärische Planungen das Handeln der Großmächte. Der Krieg zwischen den Mittelmächten (Deutsches Reich und Österreich-Ungarn) und der Tripel en tente (Frankreich, Großbritannien, Russland) setzte ein, nachdem deutsche Soldaten durch das neutrale Belgien nach Frankreich marschiert waren. Es kam zu einem jahrelangen Stellungskampf mit großem Einsatz von Menschen und neuen Waffen (Giftgas, Panzer, U-Boote und Flugzeuge). Der Kampf um Verdun 1916 wurde zum Symbol für das grauenhafte Massen sterben im Ers ten Weltkrieg. Als die USA 1917 in den Krieg eintraten, wendete sich das Blatt gegen die Mittelmächte. Der Verlauf des Ersten Weltkriegs, wirtschaftliche Probleme und immer hefti gere Proteste fast aller Bevölkerungsschichten zwangen 1917 den Zaren zur Abdankung. Den folgenden Machtkampf zwischen den bürgerlichen Demokraten und den Anhängern einer Rätebewegung entschieden die Bolschewiki in der Oktober-Revolution für sich. Das neue Regime unter der Führung Lenins verstaatlichte Betriebe und Banken und enteignete die Gutsbesitzer. Seine Macht hielt es trotz verlorener Wahlen mit Terror aufrecht. 1922 wurde die Sowjetunion gegründet. Mit dem Versailler Vertrag zwischen dem Deutschen Reich, das inzwischen zur Republik geworden war, und den Alliierten endete der Erste Weltkrieg. Er trat am 10. Januar 1920 in Kraft. Der Vertrag enthielt für das Reich einschneidende territoriale, wirtschaftliche und militärische Bestimmungen. Darüber hinaus machte er das Reich und seine Verbündeten allein verantwortlich für den Kriegsausbruch. Diese Bestimmungen fanden in der deutschen Bevölkerung breiten Widerspruch und belasteten die deutsche Nachkriegspolitik. Alliierte, Bolschewiki, Entente, Imperialismus, Inflation, Kapitulation, Kolonien, Mittelmächte, Panslawisten, Pazifismus, Putsch, Sowjets, Versailler Vertrag, Völkerbund Wichtige Begriffe Das Beinhaus von Douaumont bei Verdun. Foto, um 1985. In den Kämpfen bei Verdun starben 900 000 Menschen. Das Beinhaus, das Teil eines Mahnmals ist, birgt die Reste von 130 000 getöteten Franzosen und Deutschen, die nicht identifiziert werden konnten. Die Anlage wurde zwischen 1920 und 1932 errichtet. 4743_193_208_q7.qxd 12.08.2016 8:12 Uhr Seite 195 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V rla gs | |
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