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teilweise Vertreibung von über 700 000 Arabern aus Palästina war die Folge, die die palästinensische Seite stark schwächte. Auch Israel hatte viele Opfer zu beklagen. Dank amerikanischer und europäischer Waffenlieferungen sicherte es sich am Ende jedoch nicht nur sein ursprüngliches Staatsgebiet, sondern erweiterte es sogar. Unter Vermittlung der UNO, deren Mitglied Israel 1949 wurde, schloss man mit Ägypten, dem Libanon, Transjordanien und Syrien bis 1949 Waffenstillstandsverträge. Das israelische Parlament, die Knesset (hebr. Versammlung), erklärte am 23. Januar 1950 Jerusalem zur „Ewigen Hauptstadt Israels“. Frankreich, Großbritannien und die USA garantierten die neuen Grenzen im Nahen Osten, trotzdem verweigerten die arabischen Staaten Israel weiterhin das Existenzrecht. Weitere Konfl iktpotenziale Die Teilung Palästinas, die Gründung und Selbstbehauptung des Staates Israel sowie die hohe Zahl von Flüchtlingen in die arabischen Nachbarstaaten verstärkten eine teilweise bis in die Gegenwart reichende Wasserproblematik. Der Libanon, Syrien, Jordanien, das arabische Westjordanland wie auch der Staat Israel grenzen an den Jordan und sind damit im Grunde Konkurrenten, aber auch gegenseitig Abhängige in der Nutzung des Stroms. In Jordanien vervierfachte sich die Einwohnerzahl beispielsweise bis 1955 – nicht zuletzt durch die enorme Zahl der palästinensischen Flüchtlinge. Die Einwohnerzahl Israels stieg durch 676 000 Immigranten bis 1951 ebenfalls stark an. Um diese Einwanderer versorgen zu können und in wirtschaftlicher bzw. energiepolitischer Sicht unabhängig zu sein, nutzten beide Seiten den Jordan und seine Zufl üsse nicht nur als Wasserressource, sondern auch als Energiequelle für Kraftwerke. Besonders der Bau einer israelischen Landwasserleitung, die vom See von Tiberias aus nach Galiläa und in den Süden reichte und 1964 fertig gestellt wurde, war Ursache neuer Konfl ikte, die auch Syrien einbezogen. Zugleich gründete Israel 1952 eine staatliche Wasserforschungsgesellschaft (TAHAL) und verstaatlichte 1959 alle verfügbaren Wasserressourcen. Auch der Zugang zum Wasser wurde somit zu einer Frage der nationalen Sicherheit und eine Quelle von Dominanz und Abhängigkeit, aber auch eine Möglichkeit von Blockade und Widerstand. Insgesamt zeigte bereits die Situation im Frühsommer 1948, dass mit der Proklamation des Staates Israel zwar die Frage nach einem jüdischen Staat in Palästina, nicht aber die Palästina-Frage als solche gelöst war. Sie hatte weder alte Konfl iktmuster und -potenziale beseitigt, noch konnte sie die Entstehung neuer Konfl ikte verhindern. i Palästinenser auf der Flucht. Foto um 1948/49. Viele Palästinenser fl ohen nach der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 aus ihrer Heimat. 139Die Gründung des Staates Israel Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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